1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Radtouristen wieder auf Elberadweg unterwegs

Wenige Schäden an der beliebten Fahrrad-Strecke / Unterspülungen noch nicht repariert / Warten auf Fluthilfe Radtouristen wieder auf Elberadweg unterwegs

Von Arlette Krickau 25.07.2013, 03:13

Die Schäden am Elberadweg halten sich in Grenzen. Die wenigen Schäden sollen erst mit dem Fluthilfeprogramm des Landes repariert werden. Aber die Touristen scheint es nicht sonderlich zu stören. Eine leichte Zunahme an Radtourismus sei zu spüren, sagt Viola Tiepelmann.

Ronney/Walternienburg l In Cuxhaven sind fünf Mönchengladbacher gestartet. Mit dem Fahrrad ging es für sie den Elberadweg entlang. Drei Wochen waren sie unterwegs. Nach einer Woche kamen sie an der Fähre Barby an und setzen ins Zerbster Umland über. Viele Gebiete des Hochwassers haben sie bereits passiert, können sie berichten, doch dass das Hochwasser sie von ihrer Tour abgehalten hätte, können sie nicht sagen. "Ein wenig neugierig ist man ja auch", gestehen sie.

Doch wirklich viel ist nicht mehr zu sehen. Manchmal ist es etwas mehr. Doch nachdem das Wasser weg und vieles schon getrocknet ist, verraten manchmal nur leichte Ränder an Häusern oder Mauern, wie hoch das Wasser in den Gegenden stand. "Hier und da sieht man noch Sandsäcke, doch ansonsten ergeben sich für uns Radfahrer wenig Einschränkungen", sagen die passionierten Radfahrer, die schon in der ganzen Welt mit ihren Rädern unterwegs waren. Sie sind bisher vom Elberadweg begeistert, auch wenn sie ihn nicht noch einmal fahren würden. "Aber das tun wir nie, eine Strecke doppelt fahren. Gefallen hat es uns bisher sehr und wir werden die Strecke auch weiter empfehlen", geben sie an. Auf Grund des Hochwassers hatten sie nur wenige Umleitungen auf dem Elberadweg oder Verschlechterungen des Weges in Kauf zu nehmen. "Viele Abstriche mussten wir nicht machen", sagen sie.

So sehen sie womöglich auch großzügig über einige Unterspülungen und Schadstellen am Elberadweg im Abschnitt Ronney hinweg. "Zwölf Stellen mit Schäden durch das Hochwasser haben wir auf dem Abschnitt zwischen Steckby und Barby-Brücke gelistet", weiß Antje Rohm, Stadtsprecherin Zerbst, von dem Problem. Mehrere Wochen liegt das Hochwasser nun schon zurück, die Stellen sind hinlänglich bekannt. Baken wurden aufgestellt, um die Radfahrer um die Stellen zu leiten. Doch mehr ist bisher nicht passiert. An einer Stelle haben sich die Nutzer mittlerweile einen eigenen Weg gebahnt. Angeblich sollen die Arbeiten schon auf der Liste des Bauhofes stehen, doch bisher passierte nichts. "Wir wissen ob der Schäden, doch jetzt hängt es vom Fluthilfeprogramm ab. Wenn wir dort signalisiert bekommen, dass diese Arbeiten darüber übernommen werden, dann werden wir sofort starten. Doch bisher fehlt einfach die Rückmeldung", erklärt Antje Rohm.

Für einen angrenzenden Fahrradweg nahe des Elbradweges, zwischen Flutbrücke Flötz und Barby-Brücke, sind aber bereits Arbeiten in Gang. Auch dieser Weg sei stark frequentiert und hier wären die ersten Reparaturen schon erledigt, kann die Stadtsprecherin als eine der ersten gelungenen Maßnahmen aufzählen. An der Umsetzung aller anderen arbeite man.

Dass die Touristen angeblich ausbleiben, wie es in vielen großen Medien heißt, kann die Chefin der Tourist-Information Zerbst, Viola Tiepelmann, so nicht bestätigen. "Um die Hochwasserzeit hat sich niemand aufgemacht, das war ja auch richtig so. Aber seit einiger Zeit läuft es wieder gut an", meint sie. Auch sie schätzt die Schäden am Elberadweg als gering ein. In jedem Fall wäre der Weg noch befahrbar - und bestätigt damit die Erfahrungen der Radfahrer. Dass die Situation so ist, liegt ihr auch am Herzen, denn: "Ein zufriedener Kunde bringt einen neuen mit, durch einen unzufriedenen Kunden, fehlen dann zwei weitere." Sie hält es deshalb mit der Wahrheit. Keine Panikmache, aber auch keinen Schönfärbung. "Dass uns die Mückenplage einholt, Radtouristen hier Vorkehrungen treffen müssen und dass es sicherlich die eine oder andere unschöne Stelle gibt, das sagen wir. Aber auch, dass der Weg ansonsten immer noch gut befahrbar ist. Und wenn man mit den Gästen ehrlich umgeht, dann sind sie im Bilde und gehen auch dementsprechend damit um", erzählt sie aus Erfahrung. Es scheint sich also wieder einzurenken, das angebliche Touristendebakel. "Und gefühlt sichten wir in den vergangenen Tagen auch zunehmend Radtouristen. Einige kamen auch schon direkt bei uns an", schätzt sie ein.