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Reformationstag im Museum der Stadt Zerbst Mit der Druckerpresse zurück in Luthers Zeiten

Von Helmut Rohm 02.11.2010, 04:18

Zerbst. Luther begrüßte die Besucher des Museums der Stadt Zerbst am vergangenen Sonntag, am Reformationstag. Die rote Lutherfigur, eine der 800, die in diesem Jahr eine Installation auf dem Wittenberger Marktplatz bildeten, ist ein Geschenk an das städtische Museum (die Volksstimme berichtete) und der Platz im Eingangsbereich noch nicht der endgültige.

Seit 2008 kann der Besuch des Zerbster Museums anlässlich des Reformationstages am 31. Oktober zu einem besonderen Erlebnis werden. Die Gäste, auch in diesem Jahr wieder eine ganze Reihe, können selbst "Hand anlegen" und auf dem 2003 hergestellten Originalnachbau der Gutenberg-Druckerpresse einen Sonderdruck zu diesem Anlass anfertigen.

"Mit der Gutenberg-Druckpresse wurde 1582 in Zerbst die erste Druckerei in Anhalt eröffnet. Sie wurde bis Ende des 18. Jahrhunderts hier betrieben", berichtet Frank Schöttke, Mitarbeiter des Museums der Stadt Zerbst, den Besuchern.

Frank Schöttke hat auch den nunmehr dritten Linolschnitt zum Thema Reformationstag angefertigt. Die bisherigen Motive waren 2008 die Lutherrose mit hinterlegter Silhouette der Stadt Zerbst und 2009 die Zerbster St. Bartholomäikirche. In diesem Jahr ziert die Marienkirche in Zerbst-Ankuhn vor ihrer Zerstörung den Druck.

So wie vor Jahrhunderten werden die Druckvorlage mit der jeweiligen Farbe eingestrichen, das zu bedruckende Blatt vorsichtig aufgelegt, der Druckkasten eingeschoben und die Spindelpresse per Hand bewegt. Dann alles zurück. Nun muss nur noch die Farbe einige Minuten trocknen,

"Wir begleiten mit diesen jährlichen Sonderdrucken die Lutherdekade", erklärt Frank Schöttke. Im nächsten Jahr werde die Zerbster St. Trinitatiskirche abgebildet.