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Haushaltsplan sieht umfangreiche Bauvorhaben in der Kernstadt und den Ortsteilen vor Beseitigung der Hochwasserschäden beschäftigt die Stadt Zerbst noch bis 2016

Von Manuela Langner 29.01.2014, 02:27

Von der Beseitigung von Hochwasserschäden über die Stadtsanierung bis zum Straßenbau: Die Stadt Zerbst schnürt für den Haushaltsplan 2014 ein umfangreiches Paket an Vorhaben.

Zerbst l Der Abschnitt zwischen Tochheim und Steckby war bislang kein Aushängeschild des Elberadweges. Läuft alles wie geplant, soll in diesem Jahr mit Spurbahnen endlich Abhilfe geschaffen werden. Allerdings rollen die Baufahrzeuge erst im Herbst an. Aus naturschutzrechtlichen Gründen darf nicht früher begonnen werden. Immerhin rund sechs Kilometer ist die Strecke lang. Bei geschätzten Baukosten von 732 000 Euro kann die Stadt Zerbst mit einer Förderung in Höhe von 583 000 Euro rechnen. Bernd Köhler, Leiter der städtischen Bauverwaltung, wäre froh, wenn dieses "Riesenproblem" mit dem Verlegen der Spurbahnen endlich gelöst werden könnte.

Zwischen Ronney und Walternienburg ist nach dem Juni-Hochwasser 2013 ein Ersatzneubau des Elberadweges notwendig. Weil die Spurbahnen auf diesem Abschnitt den Wassermassen nicht standhalten, sollen Radler hier künftig auf Bitumen, verstärkt durch einen Tiefbord, in die Pedale treten. Zudem sind Arbeiten am Abschnitt zwischen Steutz und Steckby erforderlich. Die Stadt plant den Beginn 2014, die Fertigstellung 2015. Beide Vorhaben sollen zu 100 Prozent gefördert werden. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 1 236 000 Euro.

Für die Beseitigung der Hochwasserschäden wird die Stadt bis 2016 unter dem Strich 2,7 Millionen Euro ausgeben. Die Summe soll komplett von Bund und Land getragen werden. 2014 und 2015 belaufen sich die Ausgaben auf eine Million beziehungsweise 1,6 Millionen Euro. 2016 handelt es sich noch um eine Restsumme von 155 000 Euro.

Die Stadt stellt 7000 Euro zur Verfügung, um einen Funkraum im Walternienburger Gerätehaus für eine reibungslose Kommunikation einzurichten.

Investitionen in mehrere Löschwasserteiche sind notwendig. Nach Nedlitz, wo die Arbeiten derzeit laufen, sind Nutha, Steutz und Steckby an der Reihe. Eigentlich werden Löschwasserbrunnen bevorzugt, weil sie kostengünstiger sind, aber nicht jeder gewünschte Standort bietet sich an. Bei einem Löschwasserteich muss nach Auskunft von Bernd Köhler mit Kosten zwischen 30 000 und 40 000 Euro gerechnet werden. Ein Brunnen kostet unter Umständen nur die Hälfte.

Weiterhin ist geplant, den Wirtschaftshof der Astrid Lindgren Grundschule zu pflastern, die Walternienburger Turnhalle mit einem Blitzschutz zu versehen und die Grundschule mit einem zweiten Rettungsweg. Auch Investitionen in die Grundschule Steutz sind vorgesehen.

34 400 Euro fließen aus der Stadtkasse an den Förderverein des Schlosses Zerbst. Die Stadt hat sich verpflichtet, zum Erhalt des stadtbildprägenden Bauwerks bis 2018 pro Jahr 25 000 Euro bereit zu stellen. "Als Grundeigentümer sind wir in der Pflicht", erklärte Bernd Köhler. Der städtische Zuschuss als Eigenanteil helfe dem Förderverein, Fördermittel einzuwerben.

Unterstützung braucht auch ein anderes altes Bauwerk: Für die weitere Sanierung der Ringmauer und des Kegeldaches des Bergfrieds der Lindauer Burg können 2014 rund 70 000 Euro ausgegeben werden.

Aus dem Programm Stadtumbau Ost hofft die Stadt Zerbst auf finanzielle Unterstützung in Höhe von 509 000 Euro. Davon sind 104 000 Euro für die Pfeiler St. Nicolai geplant und 225 000 Euro für Treppe und Dach im Pavillon-Bereich des Zerbster Schlosses. Geld wird zudem für die Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes, die Verbesserung der Akustik im Sitzungssaal des Rathauses und für drei Anträge der BWZ (Fassaden- und Dachsanierung der Blöcke Fuhrstraße 14-18 und 19-25 sowie neue Fenster für Weinberg 4) beantragt.

Ebenfalls in diesem Jahr soll der erste Bauabschnitt der Jüdenstraße begonnen werden, der vor allem Tiefbauarbeiten vorsieht.

Gemeinsam mit der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt soll neben dem Bahnhof ein Park-and-Ride-Parkplatz eingerichtet werden. Dazu gehören neben der Parkfläche auch die Zuwegung und die Straßenbeleuchtung. Bei Gesamtkosten von 594 000 Euro könnte sich die Stadt über Fördermittel in Höhe von 525 000 Euro freuen. Für den abgeschlossenen Ausbau des Bahnübergangs Amtsmühlenweg fließt in diesem Jahr das Geld. Die Stadt muss sich mit 123 000 Euro beteiligen, erhält aber Fördermittel in Höhe von 97 000 Euro. Nicht ganz so teuer wird der Bahnübergang Käsperstraße mit 51 000 Euro und einer Förderung in Höhe von 41 000 Euro.

Die Landesstraßenbaubehörde Ost will die Kreuzung Dessauer Straße der B 184 und ein Stück in Richtung Ahornweg ausbauen. Damit kommen Kosten in Höhe von 214 000 Euro auf die Stadt zu.

Apropos Straßen. In der Jeverschen Straße wird in diesem Jahr der Regenwasserkanal erneuert. Um gemeinsam Kosten zu sparen, kooperiert die Stadt mit dem Abwasserzweckverband. 2015 soll die Erneuerung fortgesetzt werden.

In die Sicherung der Burgmauer Walternienburg sollen 459 000 Euro fließen.

Die Ortschaft betrifft ebenfalls die vorgesehene Verlegung des durch das Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogenen Sportplatzes. Dafür ist sowohl der Kauf von Grund und Boden als auch ein Bebauungsplan erforderlich. Die Kosten belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro. Vor 2015 ist mit einer Fertigstellung nicht zu rechnen.

Alle Angaben sind noch unter Vorbehalt. Darauf weist Bernd Köhler nachdrücklich hin. Schließlich ist der Haushaltsplan noch nicht bestätigt und genehmigt, und es liegen noch nicht für alle Vorhaben die Zusagen vor, dass beantragte Fördermittel gezahlt werden.