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Arbeitsreiches Wochenende für die Zerbster Polizei / Kaum Hinweise bei Eigentumsdelikten 61 Einsätze, aber Hinweise sind Mangelware

Von Judith Kadow 12.03.2014, 01:23

Hinter den Beamten des Revierkommissariats Zerbst liegt mit 61 Einsätzen ein arbeitsreiches Wochenende. Doch nützliche Hinweise aus der Bevölkerung zu Vorkommnissen sind Mangelware.

Zerbst l "Wir sind auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern angewiesen", betont Elard Schmidt. Wenn der Leiter des Polizeikommissariats Zerbst auf die Fülle an Einsätzen seiner Kollegen am vergangenen Wochenende schaut, zieht er den Hut vor deren Leistung. 61 Einsätze sind da vermerkt, 122 Straftaten aufgenommen worden.

Die Palette reicht von Eigentumsdelikten wie Diebstähle von Handtaschen und aus Autos über häusliche Gewalt, Fundsachen und Gefahrenabwehr bis Körperverletzung. "Wenn es darum geht, dass es einen Angriff gegen einen Menschen gab, haben wir meistens konkrete Hinweise, doch beispielsweise bei den Diebstählen fehlen uns die fast völlig." So sind am Wochenende wieder mehrere Buntmetalldiebstähle gemeldet worden. Unter anderem ist dieses Mal das Sparkassengebäude in Zerbst betroffen sowie die Kirche in Steutz. Kupferfallrohre und Blitzableiterdraht fehlen. "So ein Fallrohr ist mitunter fünf Meter lang und kann nur einmal gefaltet werden. Es muss doch auffallen, wenn einer mit einem Fallrohr spazierengeht", formuliert es Elard Schmidt überspitzt. Hinzu kommen drei Einbrüche in Pkw, zwei in Zerbst und einer in Garitz. Die Diebe hatten es auf Wertsachen abgesehen. "Man kann es nicht oft genug sagen: Es sollten keine Sachen offensichtlich im Auto liegen gelassen werden."

Im Rahmen der Eigentumsdelikte vom Wochenende liegen den Beamten keine verwertbaren Hinweise aus der Bevölkerung vor. "Das ist schade, denn auf die sind wir angewiesen." Aber auch in anderen Fällen wünscht sich die Polizei konkretere Hinweise. "Wir erhielten zum Beispiel einen Anruf, es stehe eine Person mit seinem Wagen in der Auffahrt. Als wir da waren, war der natürlich weg", nennt Schmidt ein Beispiel. Ein Kennzeichen oder andere Informationen hat sich der Anrufer nicht notiert.

"Wenn wir einen Anruf erhalten, müssen wir uns einen Eindruckvor Ort machen", so Schmidt. Doch durch Kennzeichen oder andere Merkmale können die Beamten konkrete Rückschlüsse ziehen. "Wenn es ein ABI-Kennzeichen ist, weiß ich das eben anders einzuordnen, als wenn es ein fremdes Kennzeichen ist."

Wer eine Beobachtung macht, aber Zweifel hat, ob es vielleicht ein "Fehlalarm" sein könnte, dem rät Elard Schmidt, die Hausnummer des Kommissariats zu wählen. "Der Anruf landet direkt bei uns. Es entstehen niemandem Probleme durch einen Anruf. Im Zweifelsfall unter der (03923/71 60 )anrufen."

Eine Einschränkung gibt es aber doch: Am Wochenende gab es zudem drei oder vier Anrufe unter der 110, die streng genommen nicht Sache der Polizei waren. "Wenn es zum Beispiel darum geht, dass ein fremder Wagen auf einem Privatparkplatz parkt, wäre die Stadt der Ansprechpartner." Zwar seien die Beamten mit einem Funkwagen rausgefahren, doch als sie ankamen, war der Wagen bereits verschwunden. "Das bindet unsere Kräfte, die woanders gebraucht werden könnten", macht Schmidt deutlich. Aber auch in diesem Fall ist nicht einmal das Kennzeichen notiert worden. "Dann können wir auch im Nachgang nichts machen." Und: Wenn sich der Sachverhalt erledigt hat, bevor die Polizei da ist, "wäre auch ein weiterer Anruf gut".

Auch wenn Zerbst kein Kriminalitätsschwerpunkt im Landkreis ist, "passiert hier alles, was auch in Köthen und Bitterfeld passiert", sagt Elard Schmidt. Hinweise von Anwohnern, die aufmerksam hinschauen, was in der Nachbarschaft passiert, sind umso wertvoller für die Polizeiarbeit.