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Rußlanddeutsche als Zugewinn für deutsche Kirchengemeinden Kirchen öffen sich für neue Vielfalt

Von Thomas Drechsel 17.03.2014, 01:26

Zerbst l "Die Integration von Spätaussiedlern ist in der Pfalz, in Baden und Württemberg ein Schwerpunkt", sagt Birgit Susanne Dinzinger. Die Diakonin ist Landeskirchliche Beauftragte für den Migrationsdienst in Württemberg und beim Diakonischen Werk beschäftigt. Gemeinsam mit Pfarrerin Annette Stepputat und Prediger Reinhard Schott (beide sind in Baden und in der Pfalz für ihre Landeskirchen für Aussiedler zuständig) leitete sie die Besuchergruppe, die am Wochenende Zerbst besuchte.

Aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und eben dem deutschen Südwesten waren die Deutschen nach Rußland aufgebrochen, und vor allem dorthin kehren ihre Nachfahren zurück. "Wenn sie ankommen, schreibt etwa die Hälfte aller Spätaussiedler in die Meldebögen unter Konfession: evangelisch. Nicht nur deshalb ist es eine höchst kirchliche Angelegenheit, ihnen beim Start zu helfen und darüber hinaus."

Mit der "Kirchlich-Diakonische Konferenz Spätaussiedler Südwest" haben sich die drei Landeskirchen für diese Aufgabe eine Struktur gegeben. "Damit stellen sich die Kirchen auch auf eine neue Vielfalt ein. Neben der persönlichen Willkommenskultur versuchen wir auch, Rahmenbedingungen zu verändern, damit Integration gelingt. Das schlägt sich auch in einer neuen Offenheit der Kirchen nieder."

Die Integration der Spätaussiedler wird auch von zahlreichen Ehrenamtlichen getragen. "Und natürlich von vielen Spätaussiedlern, die schon lange zurück sind und jetzt selbst Integrationsaufgaben wahrnehmen."

Die Reise nach Zerbst war in dieser Arbeit eine Premiere. "Bislang haben wir Tagungen und Fortbildungen organisiert. Dieses neue Reise-Format hat jetzt den wunderbaren Effekt, dass wir viel Raum für Begegnungen eröffnen", sagt Frau Dinzinger.