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Heimatverein Hohenlepte: Rückblick auf 2010 folgt Vorschau auf 2011 An Kirche bleibt immer was zu tun

Von Daniela Apel 04.01.2011, 05:28

Der Jahreswechsel bietet eine gute Gelegenheit, um zurückliegende Aktivitäten auszuwerten und auf neue Vorhaben zu blicken. Genau das tut heute der Vorsitzende des Heimatvereins Hohenlepte, Christian Wilhelm. In der Rückschau zieht er ein positives Fazit. Das betrifft nicht nur die durchgeführten Veranstaltungen, sondern ebenfalls die fast abgeschlossene Kirchensanierung. Zugleich berichtet er von den Planungen für 2011 und der schwierigen Suche nach Material für eine Dorfchronik von Hohenlepte.

Hohenlepte. Im vorigen Jahr konnte der Heimatverein endlich die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Hohenlepter Kirche realisieren. Im vierten Quartal erhielt die Sakristei ein neues Dach. Gleichzeitig wurde mit der Sicherung des Mauerwerks und der Stabilisierung des Turmes begonnen. Der früh einsetzende Winter verhinderte allerdings, dass sämtliche Arbeiten wie geplant im Dezember abgeschlossen werden konnten.

"Aber ich hoffe, dass der Hauptteil des Bauabschnitts, die Aussteifung des Kirchturms durch Stahlanker, ein Erfolg war, und sich erst unsere Kindeskinder wieder mit Mauerrissen auseinandersetzen müssen, wenn es wie 1734, 1928 und 2000 heißt: ,Dem Kirchturm droht der Ruin!‘", erklärt Christian Wilhelm und fügt hinzu: "In einem nächsten Bauabschnitt – vielleicht in zehn Jahren – können wir uns dann den Treppen im Turminneren oder gar einem Dach für das Mittelschiff annehmen." Das marode Dach war 1976 abgerissen worden.

Auch bei der Frage nach Vorhaben, die der Heimatverein in diesem Jahr in Angriff nehmen will, denkt Christian Wilhelm an die Dorfkirche. Durch die Dacharbeiten an der Sakristei sei der Kirchenraum unvermeidlich in Mitleidenschaft gezogen worden, erzählt er. "Leider kann man da nicht so einfach klar Schiff machen, wie in der eigenen Wohnstube. Fänden sich aber drei, vier Leute, die ein oder zwei Wochenenden opfern und ein Sponsor für etwas Gips und ein paar Eimern Farbe, ließe sich da schon etwas machen…", überlegt der Vereinsvorsitzende. Er weiß, dass ohne den Einsatz Einzelner und der Unterstützung von außen Vieles nicht realisiert werden könnte.

Veranstaltungsplan erscheint im März

Auch das zeigte sich unter anderem bei der Spendenaktion für die Kirchensanierung. "Angefangen vom Ringen um Formulierungen für den Spendenaufruf bis hin zum Ausstellen der Spendenquittungen gab es einiges zu tun", schaut Christian Wilhelm zurück. "Ganz besonders schätze ich die Arbeit derjenigen, die mit dem Spendenanliegen durchs Dorf gezogen sind und nicht müde wurden, die Leute anzusprechen, auch wenn die Reaktionen nicht nur positiv waren."

Überhaupt ist sich Christian Wilhelm bewusst, dass ohne den Zusammenhalt der Mitglieder die Vereinsarbeit nicht möglich wäre. Aber auch auf die finanziellen Zuschüsse der Kommune und von Unternehmen sei der Heimatverein angewiesen, da sich Veranstaltungen wie zum Beispiel das alljährliche Dorf- und Turmfest nicht kostendeckend durchführen ließen. "Hört man jedoch, dass in Haushaltsplänen immer öfter nur Geld für Pflichtaufgaben drin ist, bekomme ich da schon manchmal kalte Füße", sieht der Vereinsvorsitzende in die Zukunft, für die er sich weiterhin gutes Gelingen wünscht.

Nun steht aber erst einmal das Jahr 2011 an, für das sich der Heimatverein erneut einiges vorgenommen hat und dabei an Bewährtem festhält. So ruft er am 16. April wieder alle Bürger zum Frühjahrsputz auf. Das traditionelle Osterfeuer am 23. April fehlt genausowenig in den Planungen wie das Maibaumsetzen am 30. April. Auch die sommerliche Radtour durch alle vier Ortsteile erfährt ihre Fortsetzung. Nach Kämeritz, Tochheim und Badetz wird nun Hohenlepte das Ziel sein – wann, das steht bislang nicht genau fest, vermutlich am 1. Juli.

"Im März wird es wieder einen Veranstaltungsplan geben", weist Christian Wilhelm darauf hin, dass sich manch Termin durchaus noch ändern kann. In dem Flyer findet sich dann ebenfalls das Datum für das Dorf- und Turmfest, das wohl am 27. August stattfindet. Nicht zu vergessen ist der für den 4. Dezember vorgesehene Miniweihnachtsmarkt, der 2010 aufgrund der Kirchensanierung ausfallen musste. Quasi als Entschädigung wird übermorgen, am Dreikönigstag, zu einem "kleinen Winterzauber" eingeladen. "Am Rodelberg wollen wir grillen und Glühwein anbieten und – falls wir nicht bis zu den Knien im Schlamm stehen – auch ein bißchen wintersportlich aktiv sein", erläutert Christian Wilhelm.

Wer kann mit Material für eine Chronik helfen?

Bei der Gelegenheit zieht er ein positives Fazit hinsichtlich der Resonanz auf die verschiedenen Angebote, die der Heimatverein 2010 machte. "Zwanzig, dreißig Leute konnten wir zu unseren Veranstaltungen bisher immer hinter dem Ofen hervorlocken. Das sind für unser Dorf immerhin zehn Prozent der Einwohner und das muss in der Stadt erstmal einer hinbekommen", äußert sich Christian Wilhelm zufrieden. Weitaus höher war die Anzahl der Besucher beim Dorf- und Turmfest, das allerdings im Wesentlichen durch die Ortschaft, vor allem durch das persönliche Engagement von Ortsbürgermeister Johannes Schäm, organisiert wird, wie er anmerkt.

Als unbefriedigend bezeichnet Christian Wilhelm die bisherige Suche nach Material für eine Chronik von Hohenlepte, die anlässlich des bevorstehenden Jubiläums erstellt werden soll. Denn 2013 jährt sich die Ersterwähnung des Ortes, der 1213 als "Lebethow" in einer Urkunde auftauchte, zum 800. Mal. Aus dem Grund wiederholt der Vereinsvorsitzende den Aufruf an die Bevölkerung zur Mithilfe.

Gesucht werden historische Fotos und Dokumente. Aber auch wer etwas zur Geschichte von Hohenlepte oder zu einzelnen Gehöften, dem Lehngut, der Stellmacherei oder zur Entwicklung der Feuerwehr erzählen kann, wird gebeten, sich an den Heimatverein zu wenden. Christian Wilhelm ist telefonisch unter (0 39 23) 48 48 93 zu erreichen. Kontakt kann ebenfalls über eine E-Mail an: hohenlepte.e.v.@freenet.de aufgenommen werden.