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Katharina-Verein und Schloss-Verein haben gemeinsam zum "Russischen Abend" eingeladen Feurige Folklore reißt das Publikum im Schloss mit

Von Helmut Rohm 23.06.2014, 01:53

Zerbst l Der oft zitierte "Funke" sprang sofort über. Das entfachte "Feuer" wurde etwa vier Stunden lang am knisternden Lodern gehalten. Ort: Schloss Zerbst. Anlass: Zweiter Russischer Abend. Eingeladen hatten der Internationale Förderverein "Katharina II." und der Förderverein Schloss Zerbst.

Nicht nur Ausstellungsangebote verbinden beide Vereine am Schloss. "Wir möchten auch mit unseren Gästen gemeinsam feiern", begrüßten Tatyana Nindel, Vorsitzende des Katharina-Vereins, und Jana Reifarth vom Vorstand des Schlossvereins die 100 Gäste im ausverkauften Eingangssaal des Schlosses.

Traditionell russisch mit einem Wodka am Eingang begrüßt, wurden den Gästen auch im Verlaufe des Abends traditionelle russische Speisen serviert. Das Menü in Kurzfassung: Gefüllte Blinis und Heringssalat, Borschtsch, Pelmeni sowie Russischer Zupfkuchen.

Künstlerischer Stimmungsmacher des Abends war das natürlich ebenfalls original russische Ensemble "Vasily Romano und seine Zigeunervirtuosen". Die drei Instrumentalisten Vasily Romano (Bandleader, siebensaitige Gitarre und Gesang), Konstantin Nasar (Piano) und Andre Ur (Geige) präsentierten sich in vielen, oft auch einfallsreich improvisierten Solosequenzen als Meister ihrer Instrumente und nicht minder gekonnt im stimmigen effektvollen Zusammenspiel.

Feurige Zigeunermusik begeistert die Gäste

Als "Star des Abends" - ohne Abwertung der beiden anderen - wurde Andre Ur vom begeisterten Publikum gefeiert, wenn er mit seiner Geige temporeich mit feuriger Zigeunermusik aufspielte sowie im reizvollen Kontrast seinem Instrument emotional einschmeichelnde Melodien entlockte.

Historisch unbestritten ist, wie Vasily Romano erzählte, dass zur Zeit von Zarin Katharina II. in Russland Zigeunerchöre einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert hatten und oft große Feierlichkeiten begleiteten. In der russischen Musik sind ungarisch-österreichische Zigeunerweisen mit russischer Folklore besonders eindrucksvoll und gefühlsreich verschmolzen.

Ebenso bilden immer schon Zigeunermusik und ausdrucksstarker und oft verwirrend temporeicher Tanz eine bezaubernde künstlerische Einheit. Diese Faszination konnte das Zerbster Publikum an diesem Freitagabend in vollen Zügen genießen. Und - auch engagiert mitgestalten. Wenn die bezaubernden Tänzerinnen Iigi Haya und Romni Romano in wunderschönen farbenfrohen Kleidern die Gäste zum Mittanzen aufforderten, waren diese mit viel Spaß dabei.

Gemeinsam gesungenes "Kalinka" krönt den Abend

"Du schwarzer Zigeuner, spiel mir ein Lied..." und das gemeinsam gesungene Lied "Kalinka" trieben zum Schluss die Stimmung noch einmal zum Höhepunkt. Viel Beifall zwischendurch und ein finaler Beifallsorkan waren der euphorische Dank des Publikums für diesen tollen Abend.