1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Im Umweltzentrum Ronney laufen die Aufräumarbeiten

Hochwasser zieht sich zurück Im Umweltzentrum Ronney laufen die Aufräumarbeiten

Von Daniela Apel 27.01.2011, 05:35

Eine Woche war Ronney vom Hochwasser eingeschlossen. Die völlig überschwemmte Zufahrtstraße musste gesperrt werden. Nun ist der Ort wieder erreichbar. Mit dem sinkenden Pegel der Elbe ziehen sich die Fluten immer weiter zurück.

Ronney. "Wir sind wiedermal mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Ramona Schmied Hoboy. Am Dienstag kehrte sie ins Umweltzentrum Ronney zurück. Erleichtert stellte die Einrichtungsleiterin fest, dass die trüben Fluten keine größeren Schäden verursacht haben. "Es ist nichts kaputt gegangen. Das Wasser stand nicht in den Zimmern", berichtet sie. Zwar stehe noch Wasser im Keller des Gebäudes, "aber das ist nicht beunruhigend".

Bis zum 19. Januar war der Pegel der nahen Elbe bis auf 6,52 Meter angestiegen. Alarmstufe IV wurde ausgerufen. Die zwischen dem Fluss und Walternienburg gelegenen Wiesen und Äcker hatten sich in eine riesige Seenlandschaft verwandelt. Die überspülte Zufahrtsstraße nach Ronney war gesperrt. Zu dieser Zeit hatte Ramona Schmied Hoboy das Umweltzentrum bereits verlassen. Allerdings nicht, ohne noch einige Vorkehrungen zu treffen. Das Inventar wurde in Sicherheit gebracht, die Holzstühle weggeschlossen und der Keller ausgeräumt.

Seither jedoch sinkt der Elbpegel kontinuierlich. Gestern Mittag war er am Messpunkt Barby schon auf 5,58 Meter gefallen. Damit zieht sich auch das Wasser allmählich immer mehr zurück. Die Straße nach Ronney hat es bereits wieder freigegeben. Die kleine Ansiedlung ist damit nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten. Zugleich laufen vor Ort nun die Aufräumarbeiten.

Geplante Wanderung muss ausfallen

Burghardt Gerth, der technische Mitarbeiter des Umweltzentrums, hat da derzeit alle Hände voll zu tun. Über das gesamte Gelände der Einrichtung haben die Fluten die Hölzer verteilt, die nun wieder an ihren angestammten Platz zu bringen sind. Das Wasser ging auch über Tisch und Bänke des aus Baumstämmen gefertigten "Grünen Klassenzimmers". "Der Schaden hält sich jedoch in Grenzen", erzählt Ramona Schmied Hoboy, dass vereinzelt eine Sitzgelegenheit fehlt. "Aber die findet sich schnell wieder an", ist sie zuversichtlich.

Anders schaut es beim Spielplatz aus. Der fortgespülte Sand muss erneuert werden. Zu den jetzt anstehenden Aufgaben gehört genauso das Abspritzen der verschmutzten Platten und Wege. Außerdem muss im Gebäude wieder alles an seinen gewohnten Platz gebracht und die Computer angeschlossen werden.

Aus dem Bauern- und Kräutergarten der Einrichtung hat sich das kühle Nass inzwischen ebenfalls zurückgezogen. "Der Garten trocknet nach und nach ab", erklärt Ramona Schmied Hoboy. Damit steht dem geplanten Obstbaum- und Weinschnittseminar (siehe nebenstehender Beitrag) nichts im Wege und es kann wie angedacht am Sonnabend durchgeführt werden.

"Die für diesen Sonntag geplante Wanderung durch die Elbaue muss aber leider ausfallen", informiert die Leiterin des Umweltzentrums. Grund ist, dass die Wege noch unter Wasser stehen. Doch für alle Interessierten bietet die Einrichtung im Laufe des Frühjahrs weitere informative Touren an.

In Ferien angespülte Schätze entdecken

Gleichzeitig weist Ramona Schmied Hoboy auf die schönen Seiten am Hochwasser hin. "Die anstehenden Winterferien im Umweltzentrum lassen viel Raum für Entdeckungstouren, denn im Angespülten verbergen sich viele Schätze", lädt sie alle Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren vom 6. bis zum 11. Februar zu einer erlebnisreichen Ferienwoche ein. Neben Exkursionen in die Natur steht dann ebenfalls eine Faschingsparty mit selbst gefertigten Kostümen und Masken auf dem Programm. Anmeldungen für das Ferienlager werden ab sofort im Umweltzentrum entgegengenommen. Das ist nun wieder täglich von 9 bis 16.30 Uhr telefonisch unter der Nummer (03 92 47) 4 13 zu erreichen.

Denn während Ronney völlig überschwemmt war, musste die Einrichtung vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Auf das Hochwasser waren sie im Umweltzentrum aber vorbereitet. "Man muss lernen, mit der Natur zu leben", sagt Ramona Schmied Hoboy.