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Bauausschuss des Landkreises stellt Straßenbaumaßnahmen 2014 vor Dobritzer Straße wieder kein Thema

Von Franziska Ellrich 14.08.2014, 03:12

Die geplanten Straßenbaumaßnahmen im Haushaltsjahr 2014: Darüber informierte die Kreisverwaltung den neuen Bauausschuss am Dienstagabend. Mehrere Millionen sollen in den Ausbau fließen. Die Dobritzer Straße in Deetz jedoch ist nicht vor 2017 geplant.

Köthen l Sieben große Baumaßnahmen von Kreisstraßen sind für dieses Haushaltsjahr in Anhalt-Bitterfeld geplant - keine davon im Altkreis Zerbst. Darüber informierte am Dienstagabend die Kreisverwaltung die Mitglieder des neuen Bauausschusses. Stefan Wallwitz (CDU) hakte noch einmal nach: "Gibt es Planungen für die Dobritzer Straße?" Der Zerbster erkundigte sich explizit nach der Ortsdurchfahrt Deetz. Aus den Reihen der Kreisverwaltung keine positive Antwort.

"Die Straße steht nicht im Haushaltsplan, weil sie nie durch den Altkreis Zerbst angemeldet wurde", erklärte Bernd Schulz, Sachgebietsleiter Tiefbau. Erst für das Jahr 2017 wurde die Straße nun im Haushaltsplan sowie für Förderungen angemeldet. Jedoch ist die finanzielle Deckung derzeit längst nicht klar. Dabei kämpfen die Bürger vor Ort seit mehr als sieben Jahren. 2007 sammelten sie Unterschriften.

Doppelt so viel Lärm als es der Richtwert vorgibt

Anwohner Herbert Piskol ließ damals den Lärm messen. Die Transportfahrzeuge sollen 97 Dezibel erzeugen. Weit über dem Durchschnitt: Der Richtwert für Wohngebiete liegt tagsüber bei 55 Dezibel. "Direkt an der Straße ist eine Kita, da kann niemand schlafen", erklärte Piskol schon damals dem Landrat Uwe Schulze.

2009 versicherte Schulze ihm, dass der Kreis bemüht sei, die Straße zu verbessern - jedoch könne es in der Kürze der Zeit nicht gelingen, all das zu sanieren, was die letzten 20 oder gar 100 Jahre versäumt worden war.

Wo nun allerdings saniert wird, ist in Jeßnitz, Sandersdorf, Köthen und Aken. Und in Ramsin. Dort soll eine marode Brücke verschwinden und die Kreisstraße umgebaut werden. Dafür wäre eine Vollsperrung nötig gewesen, gegen die sich die Bürger vehement ausgesprochen haben. Jetzt muss das Landesverwaltungsamt neu entscheiden. "Die ästhetischere Variante wäre am Ende 60 000 Euro teurer", erklärte Sachgebietsleiter Bernd Schulz. Bei einer Investition von rund einer Million Euro sollte die weiterhin eine Option sein.

Ausschussmitglieder kritisieren Verwaltung

Welche Variante die bessere ist, darüber hätten am Dienstagabend auch gern die Bauausschussmitglieder beraten. Doch der Großteil der Kommunalpolitiker kennt die Situation vor Ort nicht und hätte sich Pläne von den Verwaltungsmitarbeitern gewünscht. "Einige von uns sind aus dem Zerbster Raum und wissen gar nicht, worum es bei der Baumaßnahme geht", machte der Ausschussvorsitzende Leopold Böhm deutlich. Zumal seien viele ganz neu in den Kreistag gewählt und wären dankbar für eine kurze Zusammenfassung, um in die aktuellen Themen einzusteigen.

"So ist keine ordentliche Diskussion möglich, wir wollen richtig verstehen, worum es geht", sagte Böhm. Er würde sich unter anderem gern ein Bild davon machen, ob es alternative Umleitungsstrecken gibt. In den Reihen der Verwaltung herrschte Verständnis. Sachgebietsleiter Bernd Schulz: "Ich habe die Kritik aufgenommen." Die Voraussetzungen, um eine Präsentation vorzubereiten, seien in dem Köthener Kreistagssitzungssaal gegeben und würden demnächst auch genutzt werden.