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Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen an St. Nicolai schreiten unterschiedlich voran Hoffen auf Fördergeld für Arkadenpfeiler

Von Daniela Apel 28.10.2014, 02:06

Zwei Maßnahmen wollte der Zerbster Förderkreis St. Nicolai 2014 realisieren. Während das Projekt zur Mauerkronenbegrünung läuft, ist die Sanierung der Arkadenpfeiler weiterhin offen.

Zerbst l "Es ist ungewiss, ob und wann die Arkadenpfeilersanierung umgesetzt wird", sagt Walter Tharan. Bedauern liegt in der Stimme des Vorsitzenden des Förderkreises St. Nicolai, während er von dem Projekt erzählt. Träger ist in dem Fall die Stadt Zerbst, die bislang ebenfalls vergeblich auf eine Bewilligung von Geldern wartet. Über den Stadtumbau Ost sind hundertprozentige Fördermittel in Höhe von 104 000 Euro beantragt worden.

"Die Maßnahme ist auf die ersten fünf Arkadenpfeiler begrenzt", erklärt Tharan. Durch das fehlende Dach sind die mächtigen Stützen der einst größten Hallenkirche Anhalts seit dem Bombenangriff alliierter Truppen auf Zerbst am 16. April 1945 schutzlos der Witterung ausgeliefert. Mit fortschreitendem Zerfall ist die Stabilität in Gefahr. Doch nicht nur Nässe und Frost hinterließen ihre Spuren vor allem am verbauten Sandstein. "Sie wurden durch Kriegseinwirkungen direkt beschädigt", weist der Vereinsvorsitzende auf herausgeschossene Ziegelsteine hin.

Eine rechtzeitige Bescheidung der Fördermittel hätte den Vorteil gehabt, dass eines der Gerüste, die momentan in der Ruine der Stadtkirche stehen, für die Sanierung hätte genutzt werden können - das hätte eine nicht unerhebliche Kostenersparnis mit sich gebracht. Die 17,50 Meter hohen Gerüste zeugen von einem anderen Vorhaben: der Evaluierung und Qualifizierung des Sicherungsverfahrens "Mauerkronenbegrünung". Im Juni analysierte der Botaniker Dr. Anselm Krumbiegel an ausgewählten Abschnitten in der Nord- und Südmauer sowie auf dem Arkadenzug die Mauerbegrünung. Zwei verschiedene Methoden waren dort vor nunmehr 13 Jahren zur Anwendung gekommen - jetzt sollte der Erfolg des Modellprojektes dokumentiert werden.

"Das Gutachten von Dr. Krumbiegel liegt vor", bemerkt Tharan. Demnach habe sich eine Mischung von Trockenrasen und Kräutersamen als geeignetste Lösung zum Schutz der Mauerkronen erwiesen. Die schlechten Stellen des Arkadenzuges werden derzeit noch entsprechend ausgebessert. Auch an der Nordmauer steht noch ein Gerüst - dort kommt der Förderkreis vorerst allerdings nicht weiter. Das Geld fehlt ganz einfach. "Wir warten, ob es noch Mittel von Lotto Toto gibt", erklärt Tharan, dass die Entscheidung im November fallen soll. Er berichtet, dass die Bundesstiftung Umwelt anteilig 47 Prozent der Kosten trägt - je mehr "Eigenkapital" aufgebracht werden kann, desto höher fällt der Zuschuss aus und desto mehr kann gemacht werden. Die zugesagten 5000 Euro der Kirchengemeinde sind da eine Hilfe.