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Karnevalsklub "Gold-Grün" Güterglück bietet in 33. Session unterhaltsam-kurzweiliges Programm Wo Egon Olsen Marzahns Cindy trifft

Von Helmut Rohm 29.01.2015, 01:15

Es war genau 19.32 Uhr. Die Garde in den Ortsfarben Gelb (Gold)-Grün marschierte ein. Das Publikum stand auf - wie noch oft im Verlaufe dieser Veranstaltung - und klatschte im Rhythmus der eingespielten Marschmusik. Auftakt für die Veranstaltungen des Karnevalsklub "Gold-Grün" Güterglück (GGG).

Güterglück l Mit drei einfachen "Güterglück Helau"-Rufen: einen für "unseren europaweit einmaligen Sandmannball", einen für "die 33. Session" und den dritten für "den Güterglücker Karneval überhaupt", begrüßte am Sonnabend Falko Zeidl, Vorsitzender des Güterglücker Karnevalsklubs "Gold-Grün", die Gäste. Die 33. GGG-Session steht unter dem Motto "33 Jahre, Oh wie schön, in Güterglück gibt`s ein Wiedersehen!".

Aus der Bühnendekoration heraus grüßte die Sandmannfigur. Hier und da war bei einigen närrischen Gästen die eine oder andere Nachtwäschekreation zu sehen.

Ebenfalls traditionsgemäß gestalten die Güterglücker die sogenannte fünfte Jahreszeit wiederum ohne Prinzenpaar. "Ganz gut eigentlich, wenn man erlebt, wie einige andere Vereine durch das Suchen geeigneter Totalitäten voll gestresst sind", stellte Programmchef und Sitzungsmoderator Uwe Tittel im Volksstimme-Gespräch fest.

"Wir konzentrieren uns auf die Programminhalte", fügte Tittel an. Trat auf seinen Bühnenplatz und rief noch oft, insgesamt 21 Mal plus Zugabenauftritte: "Sollen/Wollen wir sie rein lassen?" - und später "Ausmarsch!".

Die einzelnen Vorbereitungen auf die GGG-Programme beginnen jeweils spätestens im Oktober, so Falko Zeidl, und er fügte an: "Einige, wie unsere Ladykracher, sind das gesamte Jahr über `in Schwung`".

Diese, mit allem Respekt formuliert, "reiferen Damen", bilden gemeinsam mit den "First Stepp", mit "Glitterflash" und "Sunshine" die seit Jahren erfolgreiche Phalanx der Güterglücker Tanzformationen. Sie ist gewissermaßen ein Spiegelbild der Güterglücker Generationen, die von jüngsten fünfjährigen Mädchen bis eben zu den schon ganz schön Erfahrenen gespannt ist.

Dass immer wieder Nachwuchs gefunden und eingebunden wird, so Falko Zeidl und Uwe Tittel, sei vor allem Corinna Buchholz - selbst aktive Tänzerin - und ihren Helferinnen zu verdanken.

Bedauerlich: Gäste, die nicht zuhören

Die ideenreich gestalteten und mit viel Engagement und Kondition sowie in schönen, fantasievollen Kostümen vorgeführten Choreografien kamen beim Publikum gut an. Ob bei den "First Stepp", die mit ihrem Pharaonentanz beginnen und, sich flott umgezogen, zu Helene Fischer "Atemlos" tanzen.

Die "Ladykracher" präsentierten "Cindy von Marzahn" in rosaroten Jogginganzügen und interpretierten später eine rasante Trommelperformance. Hin bis zur Männergruppe, die als Egon-Olsen-Truppe einen Safe knackt, von reizvollen Polizistinnen verhaftet wird und mit ihnen danach einen begeisternden Rock`n Roll-Auftritt "hinlegt".

Im abwechslungsreichen und kurzweiligen Progammablauf spielte auch das "gesprochene Wort" ein Rolle, ebenfalls von mehreren Generationen gepflegt.

In der Kinderbütt hielten Frauke Rieseler und Johanna Wartmann ihren Eltern gewissermaßen den sprichwörtlichen Spiegel vor. Erna und Otto (Sandra und Thomas Sadurski) erinnerten sich, wieder zu Hause, mit "szenischen musikalischen Einspielern" an ihre Traumschifftour. Sabine Dorn schaffte sich als "erotisierende fesche Lola".

Dass allerdings bei den Bütt-Auftritten einige Gäste kaum zuhörten und durch lautes Erzählen hin und wieder sogar eher störten, hatten die Aufführenden ebenso das andere Publikum durchaus nicht verdient.

Voll mit einbezogen wurde das Publikum bei der traditionellen Tanzrunde zu Udo-Jürgens-Melodien, in diesem Jahre unter dem Eindruck seines kürzlichen Todes. Ein volles Parkett mit Jung und Alt gab es auch bei dem von den "Ladykrachern" initiierten Tanz-Flashmob.

Bunt die Kleider, feurig die Musik, rhythmusreich und bewegungsvielfältig die Tänzerinnen, alles bei bester Publikumsstimmung: der Can Can beschloss - seit vielen Jahren nicht wegzudenken - das Programm - mit Zugabe.

Zum Abschlussgesang kamen alle Mitwirkenden auf die Bühne. Um 22.02 Uhr gab es den Ausmarsch. Fazit: Den GGG-Akteuren auf und hinter der Bühne sind zweieinhalb Stunden unterhaltsamer, abwechslungsreicher und kurzweiliger Karneval gelungen.

Hotline für Kartenbestellungen

Die Güterglücker Karnevalisten treten in dieser Session noch an diesem Sonntag, 1. Februar, ab 14.32 Uhr beim Güterglücker Kaffeeklatsch auf. Ein weiterer Höhepunkt wird die Ordens- und Kostümsitzung am Sonnabend, 7. Februar, auch wieder ab 19.32 Uhr, in der zum Karnevalsballsaal umfunktionierten Mehrzweckhalle sein.

Karten gibt es noch unter 0174/333 74 17. Wer Glück hat, kann aber auch Freikarten gewinnen (siehe Infokasten).