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Abschluss der Maßnahme zur Mauerkronensicherung von St. Nicolai ist das Ziel Förderkreis hofft auf Spenden

Von Daniela Apel 09.02.2015, 02:33

Positiv schaut der Förderkreis St. Nicolai auf das bevorstehende Jahr. Stadtumbaumittel ermöglichen die Sanierung der Arkadenpfeiler. Auch die Sicherung der Mauerkronen kann fortgesetzt werden - um das Projekt abzuschließen, sind jedoch weitere Gelder nötig.

Zerbst l Erst vor Kurzem konnte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) dem Förderkreis einen Zuwendungsbescheid über 104 000 Euro überreichen. Bei dem Geld handelt es sich um Mittel aus dem Programm "Stadtumbau Ost". Es ermöglicht die hundertprozentige Finanzierung der dringend notwendigen Sanierung der Arkadenpfeiler. Die fünf mächtigen steinernen Säulen, die am stärksten durch Bombensplitter und Witterungseinflüsse geschädigt sind, sollen jetzt restauriert werden.

Gleichzeitig kann die Mauerkronensicherung in diesem Jahr fortgeführt werden. Das Projekt war bereits für 2014 mit einem Kostenumfang von insgesamt 140 000 Euro geplant worden. "Einige der eingehenden Förderbescheide erreichten aber nicht die beantragte Höhe und die Entscheidung der Lotto-Toto GmbH wurde hinausgeschoben", blickt Walter Tharan zurück. "Dadurch entstand eine Zwangslage, denn die unbedingt an den Beginn zu stellende Aufgabe war die Bestandsaufnahme zur zwölf Jahre alten Mauerkronenbegrünung", erläutert der Vereinsvorsitzende. Denn die Begutachtung ist nur im Mai/Juni möglich. Aus diesem Grund wurde die Maßnahme geteilt und mit allen bereits verfügbaren Mitteln - das waren letztlich 45 000 Euro - im vergangenen Mai begonnen.

Mitte Dezember traf dann endlich der herbeigesehnte Zuwendungsbescheid von Lotto Toto ein - allerdings nur über 28 000 statt der beantragten 40 000 Euro. Mit der zugesagten Anteilsfinanzierung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) erhöhte sich der Betrag nahezu auf 52 300 Euro. "Also kann das Projekt ab März fortgeführt werden", freut sich Walter Tharan. Vorgesehen ist, den bereits begutachteten Abschnitt der Nordmauer zu sanieren. Auf dem gut 20 Meter langen Stück musste ein Totalschaden verzeichnet werden, da die damals ausführende Firma ein Kunststoffgewerbe verwendete. Dieses verhindert das Pflanzenwachstum, zumal das Substrat teilweise abgespült ist. Die Folge sind viele freiliegende Flächen und damit eine ungeschützte Mauerkrone.

"Die obere Schicht der Begrünung muss neu angelegt werden", erklärt der Vereinsvorsitzende. Darüber hinaus ist angedacht, ebenfalls den Arkadenabschnitt bis zum Südturm zu sanieren. "Von der erreichten Höhe der Bausumme wird abhängen, wieweit der Chorbogen im Rahmen dieser Maßnahme mit erfasst werden kann", ergänzt Tharan.

Zu gern würde der Förderkreis das Projekt endgültig abschließen. Weitere DBU-Mittel könnten akquiriert werden. Dazu bedarf es allerdings eines Eigenanteils. Um diesen aufzubringen, bietet der Verein Führungen an und organisiert Veranstaltungen. Fünf sind in diesem Jahr geplant, wie Vorstandsmitglied Petra Fruth erzählt. Im April tritt die Band "The Artcores" auf, im Mai die Don Kasaken. Im Juni folgt traditionell zur Sommersonnenwende das Konzert des Akademischen Orchesters der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im Juli dürfen sich Musikliebhaber auf die Orgelimprovisationen eines Berliner Künstlers freuen und im September auf das Sax`n`Anhalt Orchester. "Vordergründig ist natürlich die Belebung des kulturellen Lebens in der Nicolai-Kirche, die Einnahmen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein", bemerkt Petra Fruth.

Um die 22 000 Euro aufzubringen, die die DBU maximal verdoppeln würde, ist der Förderkreis deshalb auf Spenden angewiesen. So hoffen die Vereinsmitglieder auf Firmen, Institutionen und Privatleute, die sie bei der Sicherung des markanten Zerbster Baudenkmals unterstützen.