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Verkehrssicherheit Wenn die Hektik zur Gefahr wird

Zerbster Polizei und Ordnungsamt informieren zur Aktion "Sicherer Schulweg".

Von Katrin Wurm 25.08.2015, 18:46

Zerbst l Die Sommerferien sind vorbei und ein neues Schuljahr steht an. Während die Mädchen und Jungen ab der zweiten Klasse schon ab Morgen wieder die Schulbank drücken, feiern die neuen Erstklässler erst am Sonnabend ihre Einschulung und haben am Montag den ersten Schultag. Doch alle eint eine Herausforderung - der Weg zur Schule.

Hier passieren landesweit Jahr für Jahr viele Unfälle - zu viele. Weswegen Ordnungsamt und Polizei in den nächsten Tagen und Wochen sowohl präventiv als auch kontrollierend in Zerbst und Umgebung unterwegs seien werden.

Laut Ministerium für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt waren im vergangenem Jahr 148 Kinder bis 14 Jahren auf dem Schulweg in Verkehrsunfälle verwickelt. "Jeder Unfall ist einer zu viel", mahnt Holger Sticherling, Regionalbereichsbeamter Zerbst/Anhalt.

Gemeinsam mit Ordnungsamtsleiterin Kerstin Gudella setzt er auf Aufklärung. "Es sind die Eltern, die in der Verantwortung stehen, ihre Kinder sicher zur Schule zu bringen. Und nicht immer ist der kürzeste Weg auch der sicherste", erklärt Kerstin Gudella und bezieht sich auf eine recht heikle Situation an der Grundschule An der Stadtmauer.

Dort komme es immer wieder zu Verstößen der Straßenverkehrsordung. Verkehrsschilder würden missachtet und so die notwendigen Zuwege für Feuerwehr und Rettungswagen blockiert.

Die an der Grundschule befindliche Straße Am Plan ist eine Sackgasse. Einige Parkflächen gibt es dort. Jedoch würden einige Eltern morgens auch oft auf dem Gehweg direkt an der Schule oder im Halteverbot parken. "Damit verletzen sie die Straßenverkehrsordnung und blockieren Wege für Rettungsfahrzeuge", so Kerstin Gudella mit Hinweis auf das Seniorenheim neben der Schule. Auch Schulleiterin Helgard Kuhrig ist es ein Anliegen, dass sich die Hol- und Bring-Situation verbessert.

"Bis zum Parkplatz vor der Kindertagesstätte Zerbster Strolche ist es nicht weit. Es würde helfen, wenn die Eltern dort parken würden", sagt Holger Sticherling. Laut dem Polizeihauptkommissar ist der Weg vom öffentlichen Parkplatz am Kindergarten für die Mädchen und Jungen sicher. "Sie müssen keine Straße überqueren, um dorthin zu kommen." Und Helgard Kuhrig ergänzt: "Die drei Minuten wird wohl jeder über haben. Es muss doch nicht erst etwas passieren."

Um die Parkplatzsituation weiter zu entspannen, wird der Bereich vor der Kurve zum Kindergartenparkplatz in der Bäckerstraße mit Schildern als Parkfläche gekennzeichnet. "Parken darf man dort schon immer. Mit den Schildern wollen wir mehr Eltern dazu motivieren", so Gudella.

Den Vorstoß dazu hatte die Elternvertretung der Grundschule An der Stadtmauer gegeben. Gudella und Sticherling erklären aber, dass an allen Grundschulen in der Kernstadt das sogenannte "wilde Parken" ein Problem darstelle. "Die Eltern sind morgens in Eile und beachten dabei oft nicht die Beschilderung. Doch sie gefährden sich, ihre Kinder und andere Kinder. Und sie sind keine gute Vorbildperson", mahnt Holger Sticherling. Gleichzeitig ruft er alle Autofahrer zu Aufmerksamkeit und Wachsamkeit auf.

Vor allem Schulanfänger würden sich am Anfang noch unsicher im Straßenverkehr bewegen. Sie können Entfernungen, Geschwindigkeiten und Abstände von Fahrzeugen noch nicht gut abschätzen. Zudem lassen sie sich noch recht schnell ablenken.

In den nächsten Tagen und Wochen werden Polizei und Ordnungsamt verstärkt kontrollieren. "Wir wollen mit Präventionsarbeit auch verstärkt die neuen Eltern der Erstklässler ansprechen", so Holger Sticherling. So könne man von Anfang an Einfluss nehmen und versuchen, dass zu schützen, was allen am wichtigsten ist: das Wohl der Kleinsten.