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Verbindungsweg zwischen Nedlitz und Rosian befindet sich in schlechtem Zustand Radfahrer müssen tiefen Löchern ausweichen

Von Daniela Apel 09.04.2011, 06:29

Idyllisch führt ein Weg vorbei an Wald und Feldern von Nedlitz nach Rosian. Schilder weisen Radfahrern die Richtung. Vogelgezwitscher begrüßt sie. Nur eines passt nicht ins Bild: Das ist der Zustand der Strecke. Hier und da tun sich Löcher auf. An anderer Stelle erobern Grasnarben die Fahrspuren.

Nedlitz/Rosian. "Überall werden Radwege ausgebaut, aber hier passiert nichts", erklärt Ingeborg Boehlert. Die Nedlitzerin schüttelt den Kopf, wenn sie an den Weg hinüber nach Rosian denkt. Idyllisch führt er durch eine Obstbaumallee und vorbei an Waldstücken und Feldern. "Hier kann man Natur pur erleben", hält sie die Strecke als viel geeigneter für Pedalritter als die entfernt verlaufende Bundesstraße. Zumal die Route auch als Radwanderweg ausgeschildert ist. Wer der "Städte-Tour" folgt, kommt den unbefestigten Weg entlang.

Dieser präsentiert sich derzeit allerdings teilweise in einen schlechten Zustand. Tiefen Löchern gilt es da auszuweichen. "Und wenn es regnet, sind das alles Pfützen", erzählt Günter Wziontek. An anderer Stelle erobert zunehmend Gras die Fahrspuren, die dadurch immer schmaler werden. Einzelne Abschnitte drohen mittlerweile genauso zuzuwachsen, wie der längst nicht mehr zu erkennende Schotterweg, der dort einst gleich hinterm Ortsausgang von Nedlitz als Radweg angelegt wurde. Nur der gleichmäßige Abstand der Bäume zum Waldrand lässt ihn noch erahnen.

"Kann man den Weg nicht ausbauen?", blickt Ingeborg Boehlert den staubigen Feldweg hinauf. Rudolf Flentje macht ihr da keine Hoffnungen. Der Nedlitzer ist Mitglied im Ortschaftsrat. Er erzählt, dass sie sich schon mal bemüht hätten, die Strecke zusammen mit den Rosianern in Angriff zu nehmen. "Aber Rosian hat nicht mitgespielt", erinnert er sich und betont. "Ohne sie hat es keinen Sinn."

Nötige Mittel fehlen

Darüber hinaus weist Rudolf Flentje darauf hin, dass es sich um einen Gemeindeweg handele und Nedlitz habe kein Geld. Und selbst wenn die Mittel da wären, würden diese eher in den Weg nach Lietzo fließen, der in der Prioritätenliste steht. "Der Anschluss wäre sinnvoller", meint er.

"Gibt es denn keine Fördermittel mehr?", fragt Ingeborg Boehlert. Sie findet, dass der Weg nicht so bleiben kann, wie er momentan ist. "Bloß mal grade schieben", bemerkt sie resigniert. "Je glatter der Weg ist, desto schneller fahren die Autos und dann fahren sie die Löcher wieder raus", gibt Rudolf Flentje zu bedenken.

"Irgendwas müsste gemacht werden", konstatiert Günter Wziontek. "Die Löcher müssten mal ausgebessert werden", stimmt ihm Rudolf Flentje zu. Derweil wünscht sich Ingeborg Boehlert, dass der Weg so hergerichtet wird, dass ihn Radler und Kutschen problemlos nutzen können. Denn, wie sie berichtet, werden auch Kremserfahrten dort entlang gemacht. "Früher war der Weg besser befahrbar als jetzt", sagt sie.

Kein Ausbau geplant

Nach der Eingemeindung von Nedlitz ist jetzt die Stadt Zerbst für den Weg zuständig. Wie der Leiter der Bauverwaltung Bernd Köhler auf Nachfrage der Volksstimme mitteilte, werden sie sich den Weg in Kürze bei einem Vor-Ort-Termin ansehen. Dann soll festgelegt werden, inwiefern welche Unterhaltungsmaßnahmen zur Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht ergriffen werden. "Wir müssen versuchen, den Weg soweit herzurichten, wie es möglich ist."

Ein Ausbau der Strecke bis zur Rosianer Gemarkung ist indes nicht vorgesehen, wie Bernd Köhler erklärt. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage der Einheitsgemeinde und im Rahmen der bevorstehenden Konsolidierung sieht er nicht, dass der Weg in den nächsten Jahren in irgendeiner Weise befestigt wird.

Ingeborg Böhlert hätte eine andere Antwort sicher lieber gehört. Bei ihrer gemeinsamen Besichtigungstour fällt ihr und den beiden Männern ebenfalls auf, dass die Obstbäume mit ihren Ästen recht weit in den Weg hineinreichen. "Die Bäume müssten mal verschnitten werden", stellen die drei Nedlitzer fest. Auffallend ist auch, dass einige Stämme noch immer von hölzernen Zäunen umgeben sind, die jedoch weniger Schutz vor Wildverbiss bieten, als vielmehr von den Bäumen gestützt werden.