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Dorfkirchenmuseum in der Stärkefabrik in Garitz Modelle der Dorfkirchen zeigen Vielfalt und sollen Menschen ermutigen, sich die Originale anzusehen

Von Petra Wiese 09.04.2010, 06:54

Garitz. Der Spendenmarathon " Von Luther bis zum Papst " bot am Ostermontag den Rahmen, um in der Stärkefabrik in Garitz zum ersten Mal das kleine Dorfkirchenmuseum der Stiftung " Entschlossene Kirchen " für Besucher zu öffnen. Dafür wurden im unteren Bereich Räumlichkeiten hergerichtet. Der separate Eingang befindet sich neben dem des Naturpark-Infopunktes.

Zunächst treten die Besucher auf einen alten erhaltenen Fußboden, auch das ist Teil der Ausstellung. Diese ist zunächst provisorisch hergerichtet. An der Wand sind die Fotos von den Dorfkirchen des Kirchenkreises Zerbst zusammengestellt. In der Mitte des frisch sanierten Raumes steht eine lange Tafel mit Miniaturkirchen. Die Zerbster Trinitatiskirche in der Mitte wird umrahmt von den Modellen der Dorfkirchen der Region.

Die Modelle hat der Zerbster Malermeister Werner Krüger gebaut, erklärte Ulrich Hahn, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates der evangelischen Weinberggemeinde Garitz, der am Montagnachmittag die Ausstellung betreute. Krüger soll den Ehrgeiz haben, alle Dorfkirchen nachzubauen. Das wären dann über 60, denn so viele Dorfkirchen prägen das Bild des Kirchenkreises Zerbst der Evangelischen Landeskirche Anhalts in der ländlichen Region nördlich der Elbe und am Rande des Fläming, zwischen Magdeburg und Wittenberg. Für diese Kirchen setzt sich die Stiftung " Entschlossene Kirchen " ein. Die Kirchengemeinden werden darin unterstützt, ihre Kirchen langfristig zu erhalten, und es sollen Kirchenräume geöffnet werden für die Leute vor Ort und für Besucher.

An Hand der Modelle bekommen Interessierte schon einmal eine Vorstellung von der Vielfalt der Kirchen, die es gibt. Auf kleinen Flyern neben den Miniaturen ist noch mehr zu erfahren, unter anderem auch zu den Besonderheiten, die im Inneren zu erwarten sind. " Die Menschen sollen ermutigt werden, sich das Original anzuschauen ", so Ullrich Hahn.

Er verweist auch auf die beiden runden Altarteile, die an der Stirnseite des Ausstellungsraumes an die Wand angelehnt sind. " Sie stammen vom Kanzelaltar in Griebo ", so Hahn. Noch mehr Teile davon sind in einer Scheune eingelagert. Der Ehrgeiz besteht nun darin, diesen Kanzelaltar nachzubauen und an ebendieser Wand des Dorfkirchenmuseums zu errichten. Kanzelaltäre seien eben etwas Besonderes.

Mit der Öffnung des Dorfkirchenmuseums ist ein weiteres Zeichen gesetzt, dass es in der Garitzer Stärkefabrik vorangeht. Während das Museum unbeheizbar ist, freut sich Hahn, dass im Obergeschoss ein beheizbarer Raum für die Gemeindearbeit zur Verfügung steht. Hier können Christenlehre und Gemeindenachmittage durchgeführt werden, oder es findet die Winterkirche statt.

Die Junior-Ranger nutzen ebenfalls einen Raum im Obergeschoss der Stärkefabrik. Für Besucher, zu denen künftig auch hoffentlich viele Radfahrer zählen werden, die den Fläming-Radweg, der einmal direkt über das Gelände der Stärkefabrik führen soll, befahren, steht im Untergeschoss der Info-Point des Naturparks Fläming offen. Und das von 9 bis 18 Uhr, darauf macht Ortsbürgermeister Mario Rudolf aufmerksam. Jede Menge Material liegt aus und noch mehr Informationen gibt es per Computerzugang.

Garitz offenbart sich als lebendiges Dorf, in dem sich etwas bewegt, in dem sich Menschen engagieren. So präsentiert sich der Ort auch im Internet. Hier ist einiges zu erfahren, nicht nur über die Sehenswürdigkeiten. Auch die Termine für Veranstaltungen und Aktivitäten finden sich hier und ganz aktuell kann der Brief an den Papst gelesen werden.
www.garitz-anhalt.de