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Weihnachtsmärchen in den Kindereinrichtungen des Zerbster Umlandes Schneewittchen lebt, der böse Wolf landet im Zoo

Von Daniela Apel 16.12.2011, 05:23

Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Da spielen Kinder für Eltern und Großeltern oder die Erwachsenen versuchen sich als Laiendarsteller. So hieß es am Mittwoch in Lindau, Deetz und Hohenlepte: "Es war einmal..."

Deetz/Hohenlepte/Lindau l Mit zwölf Personen war die Theatergruppe der Deetzer Kita "Regenbogen" in diesem Jahr sehr gut besetzt. Nicht nur Mütter und Väter machten mit, auch zwei Omas und große Geschwister machten mit. Seit Anfang November wurde geprobt und die Generalprobe musste ja schief gehen, damit die Aufführung klappt.

Die Fahrzeughalle des Gerätehauses der Deetzer Feuerwehr wurde wie schon im vergangenen Jahr zum Theatersaal. Mit einem großen gemeinsamen Kaffeetrinken begann die "Regenbogen"-Weihnachtsfeier. Den Kuchen hatten die Eltern gebacken, die auch beim Aufbauen und der Vorbereitung kräftig mit anpackten, lobte Kita-Leiterin Christina Sandmann das Engagement. Vor der liebevoll gestalteten Schloss- und Wald-Kulisse formierten sich jedoch zunächst die Steppkes, um den Eltern und Großeltern ein paar Weihnachtslieder zu singen.

Die sieben Geißlein tollen durchs Lindauer Bürgerhaus

Dann wurde es still im Saal und Michael Dolezal, dessen Kinder inzwischen zur Schule gehen, begann eine Geschichte zu erzählen: "Es war einmal..." Schneewittchen, Jenny Thiele, kam zu den sieben Zwergen, die ganz prächtig dargestellt wurden von Karola Thiele, Sandy Wilzek, Gabi Rösschen Schumann, Philipp Bergt, Julian Köppen, Renate Hotopp und Helma Thiele. Auch die Rolle der bösen Königin war Anja v. Leusen wie auf den Leib geschrieben. Sebastian Gube kam als Prinz mit dem Jäger, Nancy Steinke, zur Rettung. Ende gut alles gut.

Fast zeitgleich zum Aufwachen des Schneewittchens wurde im Lindauer Bürgerhaus der böse Wolf besiegt. Da auch in der Lindauer Kita "Burggespenster" eine hohe Bereitschaft der Eltern vorlag, beim Weihnachtsmärchen mitzuwirken, hatten man sich für "Die sieben Geißlein" entschieden. Von der Kita aus hatten sich Annett Seeger und Steffi Schlepp in diesem Jahr für das Stück verantwortlich gezeigt. Da das Spielen für die Kinder soviel Spaß macht, war beispielsweise auch die technische Kraft der Einrichtung, Martina Lüderitz, schon zum zweiten Mal mit dabei. Die Kinder halfen Kita-Leiterin Brigitte Melle am Ende, alle Lämmer vorzustellen und die Eltern, die die Rollen gespielt haben, beim Namen zu nennen.

Die Knirpse selbst hatten zum Auftakt der Weihnachtsfeier ihren Auftritt auf der Bühne. Jede Gruppe sang ein oder zwei Weihnachtslieder. Das Märchenspiel sollte dann aber noch nicht alles gewesen sein. Auch der Weihnachtsmann schaute noch im Bürgerhaus vorbei. Dankenswerterweise war Daniel Hinze kurzfristig eingesprungen.

Ersatz war auch in Hohenlepte gefragt, denn die Hauptdarstellerin fiel krankheitsbedingt aus, berichtete Melitta Ferchland von der spontan erforderlichen Umbesetzung. Mittlerweile zum 17. Mal begrüßte die Einrichtungsleiterin Eltern, Lehrer und Gäste zur traditionellen Märchenaufführung der Tagesgruppe zur Adventszeit.

Rotkäppchen trifft auf die Bremer Stadtmusikanten

Seit Oktober hatten die Mädchen und Jungen zwischen sechs und 13 Jahren für ihren Auftritt geprobt. Nun erzählten die spielbegeisterten Nachwuchsdarsteller den über 60 Zuschauern die Geschichte vom Rotkäppchen, dessen Rolle Melitta Ferchland noch schnell eingeübt hatte und nun mit Charme verkörperte.

Nicht improvisiert, sondern Absicht war das Abweichen von der bekannten Erzählung So begegneten sich im Wald plötzlich Esel, Katze und Hahn, die in Bremen ihr Glück als Stadtmusikanten versuchen wollten. Und auch das Ende wich von der Vorlage ab: Der Wolf starb nicht, sondern wurde eingefangen und in den Dessauer Zoo gebracht.

Die humane Lösung gefiel dem Publikum. Schmunzelnd spendete es begeistert Beifall für das gelungene Stück, das die Kinder mit verschiedenen Liedern abrundeten. Anett Anton begleitete sie dabei auf der Gitarre. Doch nicht nur die Mitarbeiterinnen der Einrichtung wirkten mit, sondern auch die zwei Praktikanten. Während Marie Louise Blanck als Hase Schlappohr neben Andre, Gordon, Vanessa, Lukas, Tim, Sophie, Sarah und Desiree auf der Bühne stand, unterstützte Markus Jahnke Nachwuchs-Lichtmeister Toni. Nicht zu vergessen ist Märchenerzähler Torsten Kampmann, der bei der Tagesgruppe als Bürgerarbeiter beschäftigt ist. Bei Kaffee, Stolle und Plätzchen klang die Veranstaltung schließlich gemütlich aus, die nicht zuletzt wieder ein Dankeschön an alle war, die das Jahr über mit der Tagesgruppen zusammengearbeitet haben.