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Leserreaktionen auf vorerst unverändert bestehende Maßgabe für Müllmindestmengen Landrat: Zahlen prüfen, System nicht

Von Thomas Drechsel 21.12.2011, 04:21

Zerbst l Die Anhalt-Bitterfelder Haushalte erhalten dieser Tage die Pflichtabfallbanderolen für 2012.Dies hat die Kritik an der Müllmindestmenge von 40 Litern pro Kopf und Monat zumindest im Zerbster Raum neu entzündet. Im folgenden nun weitere Meinungsäußerungen sowie die Position von Landrat Uwe Schulze (CDU) zu dem Problem.

Zu viele Banderolen

Leser Wilhelm Becker aus Zerbst schreibt: "Aus einer Durchschnittsmenge eine Pflichtabgabe für jeden Bürger zu machen, ist ein untauglicher Versuch. Will denn das keiner im Kreistag begreifen? Die von den Kreiswerken angeführten Zahlen sind doch wieder nur eine Milchmädchenrechnung. Keiner bestreitet die Zahl der eingesammelten Banderolen und die abgefahrenen Rollcontainer. Es sei aber die Frage erlaubt, waren all diese Kübel und Container voll und was wurde darin alles entsorgt, nur um noch eine Tonne zu füllen. (...) Es war oft Bauschutt, Gerümpel vom Aufräumen und Ähnliches. Was soll aber 2012 eingeworfen werden? Darauf konnte mir keiner eine Antwort geben und das zu Recht.

Es ist sicher richtig, dass zusätzlich 1 022 Banderolen gekauft wurden, ich würde das ja auch tun, wenn ich sie bräuchte. (...) Es gab auch noch einen privaten Handel mit Banderolen. Wer`s nicht glaubt, kann zum Landhandel am Dornburger Platz gehen dort werden sie in einer Plastetüte zum Kauf angeboten. Auch eine Möglichkeit überschüssige Banderolen los zu werden.

Landrat: 2011-er Zahlen prüfen

Landrat Uwe Schulze (CDU) erklärte auf Volksstimme-Anfrage seine Position so: "Wir stellen fest, dass die in den Altkreisen genutzten Entsorgungssysteme nachwirken. Die jetzt kreisweit einheitlich eingeführte Pauschalierung wird jedoch im Sinne der Gerechtigkeit beibehalten. Es gibt Leute, die sehr wenig Müll erzeugen, und bei anderen fällt sehr viel an. Im politischen Raum wird demnächst das Zahlenwerk des Jahres 2011 betrachtet. Ich stehe zu meiner Aussage: Nach Abschluss des Jahres werden die Zahlen ausgewertet. Dann wird sich zeigen, ob Änderungen nötig sind. Grundsätzlich müssen wir jedoch für kostendeckende Entgelte sorgen."

Banderolen weitergeben

Die Bürgerinitiative "ProBürger ProEinwohner" lässt unterdessen durchblicken, für das kommende Jahr einen Pflichtbanderolen-Austausch installieren zu wollen. Per Ende November sind im gesamten Landkreis zusätzliche Banderolen für ein Volumen von zusammen 247,36 Kubikmeter (oder 20 613 Stück 120-Liter-Tonnen) gekauft worden.