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Ministerpräsident besucht Krankenhaus/Krippenspiele, Gottesdienste und Christvesper "Christkind"kambereitsam frühenMorgen

Von Thomas Drechsel und Silke Schmidt 27.12.2011, 04:24

Ministerpräsident Haseloff besuchte am Heiligabend-Vormittag die Krankenhaus-Belegschaft und auch die gerade geborene Maja Gröbke. Am Nachmittag und Abend fanden sich viele Menschen in den Kirchen zu Krippenspielen und Gottesdiensten ein.

Zerbst l "Es kann für einen Ministerpräsidenten am Heiligabend wohl nichts Schöneres geben, als ein neu geborenes Landeskind begrüßen zu dürfen", freute sich Ministerpräsident Reiner Haseloff am Sonnabendvormittag. Gemeinsam mit Gattin Gabriele wollte er eigentlich vor allem den diensthabenden Schwestern, Pflegern und Ärzten einen Besuch abstatten. Über das "Christkind" - die kleine Maja Gröbke wurde in der Nacht mittels Kaiserschnitt entbunden- freute sich Haseloff dann natürlich wie alle Diensttuenden außerordentlich.

Er schätze insbesondere auch die Mitarbeiter der medizinischen Dienste mit ihren Einsatzzeiten rund um die Uhr ungemein, so der Ministerpräsident. Neben Stippvisiten auf den Fluren, wo das Personal mit kleinen Präsenten bedacht wurde, erkundigte sich Haseloff detailliert nach Auswirkungen der Gebietsreformen. Krankenhaus-Leiterin Gisela Richter erklärte, man habe durch den Wegfall von Rettungsdienst-Patienten aus dem Roßlau-Coswiger Raum natürlich weniger Patienten. Dem begegne das Haus mit Spezialisierungen und einer grundsoliden Basisversorgung. Beispielsweise die Orthopädie in Zerbst habe zwischenzeitlich einen Ruf weit über die regionalen Grenzen hinweg, Patienten suchten das Haus gezielt auf, um sich hier operieren zu lassen. "Das hilft natürlich", so Frau Richter. Aktuell werden jährlich durchschnittlich 16 500 Patienten ambulant oder stationär im Medigreif-Krankenhaus Zerbst behandelt. Das Krankenhaus hat aktuell 204 Betten. Es beschäftigt rund 260 Mitarbeiter.

Die Krankenhauslandschaft erlebt aktuell offenbar ruhigere Zeiten. Haseloff jedenfalls erklärte, seine Regierung setze auf "kontinuierliche Versorgung". Er begrüßte zugleich den Wechsel des Hauses Zerbst in die Trägerschaft der Rhön Klinikum AG. Dessen Regionalgeschäftsführer Gerrit Schwind betonte die Dankbarkeit des Unternehmens für die "hohe Wertschätzung des Ministerpräsidenten". Angeregt durch einen vorausgegangenen Besuch im Autobahnpolizeirevier Dessau, fragte Haseloff dann, ob das Krankenhaus einen für alle Konfessionen offenen "Raum der Stille" habe. Einen solchen Raum einzurichten werde erwogen, meinte hierzu die Leiterin.

Heiligabend ist Miracolitag

"Heute ist Miracolitag" so begann Pfarrer Michael Blasczyk am Nachmittag des Heiligen Abend seine Predigt in der St. Bartholomäikirche in Zerbst. Ein leises Schmunzeln, ein irritiertes Kopfschütteln ging durch die Reihen der Kirche. Was hatte dieser Werbeslogan nun in einem Weihnachtsgottesdienst zu suchen? Gerade noch hatten die Kinder, angeleitet von Gemeindepädagogin Heike Schwanholt, im Krippenspiel die Geschichte von Josef und Maria dargestellt. Was sollte nun also diese Nudelpackung? Pfarrer Blasczyk klärte auf. Miracoli geht auf das lateinische Wort "miraculum" zurück, welches Wunder bedeutet. Und genau das verspricht diese bunt aufgemachte Verpackung samt dem Werbeslogan. Aber ist das nun wirklich ein Wunder? Was bleibt davon? Wohl nicht viel. An das wirkliche Wunder aber, an die Geburt Jesu Christus vor mehr als 2000 Jahren, glauben die Menschen und kommen am Heiligen Abend in die Kirchen, um davon zu hören. Zweimal war die St. Bartholo- mäikirche bis auf den letzten Platz besetzt. In beiden Gottesdiensten lud Pfarrer Blasczyk die Besucher ein, sich an das Wunder zu erinnern und Gott in ihr Lebenshaus zu lassen. Später am Abend, in der Christnacht, besang der Zerbster Gospelchor unter der Leitung von Tobias Eger die Ereignisse der Heiligen Nacht. Manche Lieder ließen das Publikum nachdenklich werden, andere aber luden ein, das freudige Ereignis zu feiern. Dazwischen spielte Kantor Tobias Eger eine Pastorale von Johann Sebastian Bach auf der Orgel oder Mariä Wiegenlied von Gisbert Näther. Die Besucher der Christnacht genossen dieses späte Zusammensein. Sie konnten nach einem aufregenden Tag zur Ruhe kommen. Es konnte Weihnachten werden.