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Während in Bitterfeld-Wolfen die Zahl der Einbrüche steigt, ist Trend bei uns sinkend Laubenpieper sind in Zerbst am sichersten

Von Judith Kadow 30.12.2011, 04:22

Vor allem im Winter sind die Lauben der Kleingärtner oftmals Ziele von Einbrechern. Dennoch sind die Zahlen in den Landkreis-Regionen sehr unterschiedlich. Am ruhigsten ist die Lage in Zerbst.

Zerbst l Fernseher, andere Technik, Gartengeräte oder Alkohol: Einbrecher, die in Lauben von Kleingärtnern einbrechen, nehmen meist alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind allein zwischen dem 1. November 2011 und dem 28. Dezember insgesamt 56 Anzeigen erstattet worden zu 116 Laubeneinbrüchen. "Hierbei handelt es sich durchweg um Fälle des besonders schweren Diebstahls", informiert Frank Stroka, verantwortlich für die polizeiliche Information und Beratung im Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld. Den absoluten Ausreißer nach oben bildet dabei ein Anzeigenerstatter aus Köthen, der im November 29 Einbrüche auf einmal zur Anzeige brachte. "Im Normalfall sind zwischen einem und neun oder zehn Fällen pro Anzeigenerstatter der Durchschnitt", so Stroka.

Dennoch ist die Entwicklung der Einbruchszahlen im Landkreis sehr unterschiedlich. "Zerbst steht sozusagen auf der Sonnenseite", schickt Stroka vorweg. Lediglich zwölf Anzeigen von zwölf Einbrüchen sind im genannten Zeitraum gemacht worden. Zehn davon lagen im Kernstadtbereich. "Für uns ist das eine erfreuliche Entwicklung, den damit bleibt der Trend weiter sinkend."

Den Negativ-Rekord hält der Bereich Bitterfeld-Wolfen. Dort sind rund die Hälfte alle Anzeigen erstattet worden. Waren es im November noch sieben Anzeigen, waren es im Dezember schon 21. "Das ist ein Anstieg um 300 Prozent. Es ist alarmierend." Schwerpunkt der Einbrecher ist auch hier das Stadtgebiet.

Im Mittelfeld findet sich der Bereich Köthen/Aken wieder. Hier sind 16 Anzeigen gemacht worden zu 53 Einbrüchen. Von November zu Dezember ist die Zahl der Anzeigen von 11 auf 5 gesunken, aber aufgrund des einen Ausreißers stiegen die Fallzahlen vom November mit 19 Einbrüchen im Dezember auf 35. "Das lässt uns schlussfolgern, dass mit steigender Einwohnerdichte auch mehr Einbrüche verkommen", fasst Stroka zusammen.

Der Schaden lässt sich dabei oft gar nicht oder nur schätzungsweise beziffern. Ein Durchschnittswert pro Einbruch sind 1000 Euro an Wert- und Sachschaden. "Wenn wir das auf die 116 Einbrüche hochrechnen, liegen wir bei über 100 000 Euro. Die Schäzung ist noch im unteren Bereich angesiedelt."

Einbrecher nehmen mit, was zu greifen ist - egal, ob Konsumgüter oder Technik. "Ein Betroffener meldete zum Beispiel, dass seine fünf Kaninchen gestohlen wurden", nennt Stroka ein weiteres Beispiel. "Einbrüche können wir nicht zu 100 Prozent verhindern oder vermeiden", betont Stroka. Dennoch gibt es Tipps, wie die Laube im Winter gesichert sein sollte und für das richtige Verhalten nach einem Einbruch.

"Ganz wichtig ist, es mit der Sicherung nicht zu übertreiben", sagt Stroka. Was gut gesichert ist, weckt Begehrlichkeiten. "Außerdem sollte es selbstverständlich sein, zuvor die Lauben soweit auszuräumen, dass keine Wertgegenstände mehr darin zu finden sind." Zudem empfiehlt die Polizei regelmäßige Kontrollen in den Anlage und verdächtige Dinge, wie Wagen oder Personen, zu notieren.

"Wichtig ist auch, alle Einbrüche zur Anzeige zu bringen", betont Stroka. Das beinhaltet auch, den Tatort beim Vorfinden nicht zu ändern oder Spuren zu verstören. Denn anhand derer oder entwendeter Gegenstände, die weiterverkauft werden, können Einbrüche auch im Nachhinein aufgeklärt werden. "Nur so können wir die Aufklärungsquote erhöhen."