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DLRG-Ortsgruppe Zerbst/Roßlau sucht stetig weitere Mitglieder Mit dem Rettungsboot geht\'s über die Elbe

Von Daniela Apel 19.05.2012, 05:20

Tochheim/Zerbst l So einige der unzähligen Herrentagsausflügler verschlägt es vorgestern an das Tochheimer Elbufer. In Sichtweite des Fähranlegers treffen sie dort auf die DLRG-Ortsgruppe Zerbst/Roßlau. Wie in jedem Jahr finden sich die ehrenamtlichen Lebensretter an Himmelfahrt zum inzwischen 16. Mal an dem idyllischen Flecken ein. Nicht nur die eigenen Vereinsmitglieder und deren Familienangehörigen erhalten wieder die Möglichkeit, mit einem der mitgebrachten schnellen und wendigen Boote Runden zu drehen. Jeder Vorbeikommende, der Lust hat, kann gern einmal mit in flottem Tempo über den Fluss fahren.

Einfach Schwimmweste angelegt und los geht\'s. Während ihnen der frische Wind tüchtig um die Ohren weht und Wasser ins Gesicht spritzt, genießen Jung und Alt sichtlich die außergewöhnliche Spritztour über die Elbe. Immer wieder kehren die beiden Rettungsboote ans Ufer zurück, um neue Passagiere aufzunehmen. Unterdessen brutzeln auf dem angeworfenen Grill die Bratwürste und Steaks. Schließlich geht es bei der schon traditionellen Aktion nicht zuletzt um die Stärkung des Zusammenhalts innerhalb der Ortsgruppe, die stets neuen Nachwuchs sucht.

Denn die Ausbildung zum Rettungsschwimmer, Einsatztaucher oder Bootsführer braucht Zeit. Hinzu kommt, dass viele junge Leute abwandern, da sie in der Region keine Arbeit finden, wie Henry Benke erläutert. Er erzählt von dem Training, das jeden Mittwoch in der Zerbster Schwimmhalle beziehungsweise im Freibad stattfindet. Mädchen und Jungen ab fünfeinhalb Jahren können bei ihnen das Frühschwimmerabzeichen "Seepferdchen" ablegen. Auch Sanitäter werden ausgebildet. So dient die öffentliche Präsentation an der Elbe ebenfalls der Mitgliederwerbung.

Ab kurz vor Zehn ist die Ortsgruppe in Tochheim. Bis in den Nachmittag hinein verbringen die Frauen, Männer und Kinder einige gesellige Stunden, plaudern miteinander und stellen Interessenten ihre flinken Boote vor. In der ganzen Zeit sind die Lebensretter dabei durchaus einsatzbereit, wie Henry Benke anmerkt. Doch am Donnerstag bleibt es ruhig. Bislang brauchten sie in diesem Jahr noch zu keinem Einsatz ausrücken, 2011 waren es zwei - unter anderem beim Hochwasser an der Schwarzen Elster, wo sie die dortigen Kräfte unterstützten.

Neben Ausbildung, Wasserrettung und Katastrophenschutz gehört die Jugendarbeit zu den Aufgaben der Ortsgruppe. So ist wieder ein Ferienlager in Pouch geplant, das bereits ausgebucht ist, wie Henry Benke erzählt. Zusammen mit den anderen kehrt er schließlich ins Vereinsheim zurück, wo sie beim erneuten Grillen den Männertag ausklingen lassen.