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Firmen übergeben Schutzanzüge für Umgang mit Chemikalien Kameraden gewappnet für den Ernstfall

Von Franziska Richter 01.09.2012, 05:15

Zerbst l Wenn es in den drei großen Zerbster Firmen zum Brand käme, wären gefährliche Chemikalien im Spiel. Auch wenn "uns lieber ist, dass die Anzüge verschlossen bleiben", wie Thomas Hübner als Geschäftsführer der Anhalter Fleischwaren GmbH Zerbster Original anmerkt, braucht die Feuerwehr solche Chemikalienschutzanzüge, um gegen Ammoniak und weitere giftige Stoffe gewappnet zu sein.

Am Donnerstag überreichten die Firmenchefs von Allfein, Anhalter Fleischwaren und Nordfrost der Feuerwehr sechs nagelneue dieser Einsatzanzüge. Kostenpunkt: 11800 Euro. Da die bestehenden Schutzanzüge ausgedient haben, finanzieren die drei Zerbster Firmen aufs Neue die kostbaren Stücke, um im Falle eines Brandes im eigenen Betrieb gesichert zu sein. "Bereits vor acht Jahren haben wir mit den drei Zerbster Firmen eine Vereinbarung getroffen", erklärt Andreas Dornblut als Wehrleiter der Feuerwehr Stadt Zerbst. Damals erging die Auflage vom Landkreis an die Unternehmen, den Brandfall im Zusammenhang mit verwendeten Chemikalien abzusichern. Die Feuerwehr übernimmt nun seit acht Jahren diese Aufgabe, braucht aber jene Anzüge, die undurchlässig gegenüber allen Stoffen sind. Man habe sich für die Feuerwehmänner hier das Beste, was der Markt zu bieten hat, ausgesucht: Statt acht halten die neuen Anzüge nun 15 Jahre, sagt Andreas Dornblut.

"Wir üben das Szenario regelmäßig mit den Kameraden an den Ausbildungswochenenden in Grimme", erklärt Ortswehrleiter Steffen Schneider. "Wir stellen die Nebelmaschine auf und die Kameraden müssen sich im Nebel zurechtfinden." Unter dem Übungsschutzanzug steckt der Feuerwehrmann dabei in voller Montur mit Helm - eine körperliche und psychische Herausforderung, meint der Ortswehrleiter.

Auch vor Ort bei den Firmen sehen sich die Kameraden die Betriebshallen in "operativ-taktischen Studien" an. "Wir schauen, wie wir dort im Ernstfall ausgerüstet sein müssten und lassen uns die Räumlichkeiten erklären", so Schneider. Insgesamt zehn der Kameraden sind im Umgang mit gefährlichen Chemikalien ausgebildet, ein weiterer wird dieses Jahr zusätzlich geschult.