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Zerbster Sparte veranstaltet am Wochenende ihre 13. Exotenschau in Walternienburg Züchtergen vererbt Liebe zu Papageien & Co.

Von Daniela Apel 23.10.2012, 03:15

In die Welt farbenprächtiger Vögel entführen die Zuchtfreunde der Zerbster Sparte am Wochenende. In Walternienburg veranstalten sie ihre 13. Exotenschau. Zu den rund 50 ausgestellten Arten gehören die Cloncurrysittiche und Goldbugpapageien von Matthias Bartsch aus Deetz.

Deetz l "Eigentlich ist es vererbbar", sagt Matthias Bartsch und lacht. Schon sein Vater besaß exotische Vögel. Er gab ihm das Züchtergen weiter. Ausgelöst wiederum hat es seine Tochter. "Sie wollte unbedingt einen Wellensittich." Und da dieser nicht allein bleiben sollte, wurde ein zweiter geholt. Das gefiederte Pärchen verstand sich, legte Eier und der 42-jährige Familienvater baute die erste Voliere mit einem Kasten zum Brüten. Mit dem Hauskauf in Deetz ging\'s dann richtig los mit dem "Spleen", wie Matthias Bartsch sein tierisches Hobby bezeichnet. "Ich hatte schon Bergsittiche, Rosellas und Rosenköpfchen", listet er auf, wie er immer neue Arten für sich entdeckt.

"Die Kanarien singen schön im Sommer", blickt der in der Schweinemast tätige Fleischer zu den aufgeweckten Gesellen, die zwischen Reis- und Zebrafinken umher flattern. Darüber hinaus besitzt Matthias Bartsch gelbe Nymphensittiche, Bergsittiche und Cloncurrysittiche. Neben den Goldbugpapageien darf man auch die beiden sprechenden Graupapageien nicht vergessen. Während sich Paula schüchtern im Hintergrund hält, klettert der zahme, Hand aufgezogene Coco frech am Käfiggitter entlang und lässt sich ein saftiges Apfelstück schmecken. "Was ist los?", krächzt er plötzlich. Schmunzelnd schildert der 42-Jährige, wie Coco die Bimmel nachahmte, mit der ihn seine Frau zum Essen rief... "Da bin ich umsonst vor gelaufen."

Ausgebüxt ist Coco ebenfalls bereits. Doch noch am gleichen Abend kehrte er heim. "Es ist selten, dass ein Vogel nicht wiederkommt, sein Partner wartet ja hier", erklärt Matthias Bartsch, der nun auf einen Zuchterfolg bei seinen Graupapageien hofft. "Die Liebe ist schon irgendwie da, aber es funktioniert noch nicht", bemerkt er lächelnd. Vermutlich liege es daran, dass die Vögel mit ihren sechs Jahren noch etwas zu jung sind.

Zweimal täglich füttert der 42-Jährige seine Exoten mit Körnern und Nüssen sowie frischem Obst und Gemüse. Möhren und Bananen stehen genauso auf dem Speiseplan wie Kiwis oder Fenchel. Die Kanarien lieben zudem hartgekochte Eier. Auch Vogelbeeren serviert Matthias Bartsch seinen Schützlingen. "Es macht Spaß, die Tiere zu beobachten", begründet er seine Passion. Regelmäßig, wenn es die Zeit zulässt, schaut er sich auf Börsen um. Eine Art bringt seine Augen besonders zum Leuchten. "Einen Ara würde ich mir noch holen wollen", gesteht der Züchter.

Das meiste Wissen um Papageien, Sittiche Co. hat ihm sein Vater beigebracht. Was Matthias Bartsch nicht weiß, liest er sich an oder tauscht sich mit Gleichgesinnten aus. So gehört er seit 2002 dem Verein "Kanarien und Exoten - Zerbst 1923" an. 22 Mitglieder zählt die Sparte, die am Wochenende in Walternienburg zum 13. Mal ihre alljährliche Exotenschau veranstaltet.