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Die Zerbster Volksstimme lud zum Stammtisch / Thema war: Radfahren in Zerbst Zerbster Radler sprechen Tacheles

Von Philipp Queitsch 17.11.2012, 01:08

Zerbst l Radfahrer haben es in Zerbst zum Teil nicht leicht. Fehlende Radwege, hohe Borde und andere Hindernisse erschweren das bedenkenlose Radeln durch die Stadt.

Diesem Thema nahm sich der Volksstimme-Stammtisch am Mittwochabend im Restaurant "von Rephuns Garten" an. Der Einladung folgten Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), Bernd Köhler, Amtsleiter Bauverwaltung, die Stadtratsmitglieder Helmut Seidler und Mario Rudolf und interessierte Leser, die auf Missstände im Bezug auf das Radfahren hinweisen wollten.

Um 19 Uhr eröffnete Thomas Drechsel, Redaktionsleiter der Volksstimme in Zerbst, den Stammtisch. Ziel sei es, dass Vertreter der Stadt und die Zerbster Bürger in einen Dialog treten können, um Probleme zu benennen, aber auch mögliche Lösungen vorzuschlagen. Die Diskussion kam schnell ins Rollen, denn an Gefahrenquellen mangelt es laut den Bürgern in Zerbst nicht.

Gleich zu Beginn wurde die Karl-Marx-Straße themati-siert. Marlies Kellpinski sieht eine Gefahr für Radfahrer, weil immer mehr Autos am Straßenrand parken würden und man keine Ausweichmöglichkeit hat. "Ein Radweg wäre in dieser Straße angebracht", betonte sie. Dittmann führte die erhöhte Nutzung der Parkmöglichkeiten auf den Bahnverkehr zurück. "Viele Bürger nehmen statt dem Auto den Zug, und das Auto muss ja trotzdem in der Nähe des Bahnhofs stehen bleiben können", erklärte er.

Köhler wies daraufhin, dass ein grundhafter Ausbau der Karl-Marx-Straße bereits in Planung war und gestrichen werden musste, da dies nur mit Hilfe des Entflechtungsgesetzes hätte umgesetzt werden können. Das Gesetz läuft jedoch Ende 2013 aus. Projekte hätten bis dahin abgeschlossen sein müssen, um Fördermittel des Bundes zu erhalten. Des Weiteren ist die Fortschreibung des Gesetzes noch ungewiss.

Köhler wies ebenso darauf hin, dass für den Ausbau von Landes- und Bundesstraßen die jeweiligen Baulastträger - das Land Sachsen-Anhalt beziehungsweise der Bund - zuständig sind. "Wir als Stadt können lediglich auf bestimmte Sachverhalte hinweisen. Der Auftraggeber entscheidet jedoch eigenständig", erläuterte er.

Ein weiteres Thema betraf die Radwege im Zerbster Umland. Man sehe in der möglichen Anbindung an den Elbe-Radweg eine große Chance für den Tourismus. Bisher ist jedoch lediglich eine direkte Radanbindung von Zerbst bis Dessau gegeben. Mit dem Fläming-Radweg soll eine Verbindung zwischen Potsdam und Zerbst erreicht werden. Gerhard Wilke lobte den guten Fortschritt dieser Anbindung. Es fehle lediglich ein Kilometer Radweg von Garitz bis zur Abzweigung Bärenthoren, um die Fahrradtouristen in die Region zu leiten. Er betonte, dass der Ausbau zu 90 Prozent gefördert werden würde. Die Stadt müsse die restlichen zehn Prozent, zirka 8000 Euro, aufbringen.

Auch in Richtung Magdeburg müsse laut den Zerbster Radfahrern etwas getan werden. Momentan fehle noch das Wegstück zwischen Zerbst und Gommern. Hier müsse man auf die Dörfer ausweichen, um sein Ziel zu erreichen.

Dank der regen Teilnahme der Gäste beim Stammtisch wird die Volksstimme einzelne Themen noch näher beleuchten.