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Statistiker sehen bei der Einwohnerentwicklung die Elbe- an der Saalestadt vorbeiziehen Magdeburg ist nicht nur dynamischer, sondern nun auch größer als Halle

Von Robert Richter 06.02.2013, 02:17

Magdeburg hat nach neuesten Einwohnerzahlen der Kommunen Halle als größte Stadt Sachsen-Anhalts abgelöst. Obwohl die amtlichen Zahlen noch nicht vorliegen, gibt sich Magdeburg siegesgewiss. Das Erfolgsgeheimnis: Die Stadt ist attraktiv für Zuzügler.

Magdeburg l Stadtmanager Georg Bandarau frohlockt: "Magdeburg ist attraktiv für viele, vom Studenten bis zum Senior. Das ist ein Ergebnis der Arbeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Es ist viel Schwung da. Den müssen wir nutzen, um Magdeburg positiv weiterzuentwickeln." Für ihn als Stadtmanager sei freilich klar, "dass wir besser sind", aber er sehe Halle "nicht als Konkurrenz für Magdeburg", so der Chef des Stadtmarketingvereins Pro M.

232 660 Einwohner zählte Magdeburg zum Stichtag 31. Dezember, Halle hingegen 232 535 und damit 125 weniger.

Bandaraus Hallenser Kollege Stefan Voß hält entgegen: "Welche Stadt sich in Sachsen-Anhalt um 120 Einwohner vergrößert bzw. anwächst ist für uns nicht in erster Linie der Punkt. Vielmehr ist jeder Bevölkerungszuwachs für das Land Sachsen-Anhalt ganz wichtig und ein Erfolg."

Aus Marketingsicht sei Halle weiterhin angespornt, für den Studienstandort Halle zu werben. "Die mehr als 22 000 Studierenden sind gewiss ein positiver Indikator für aktives Hochschulmarketing."

Auch Magdeburg profitiert wesentlich von Studenten, mehr als 18 000 sind an Universität und Hochschule eingeschrieben. Seit 2005 die Zweitwohnsitzsteuer eingeführt wurde, melden sie vermehrt ihren Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt an, um die Steuer zu sparen. So tragen sie zum positiven sogenannten Wanderungssaldo bei. Das heißt: Die Landeshauptstadt zählt seit 2004 kontinuierlich mehr Zu- als Wegzüge.

Doch für Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sind die Studenten nicht der einzige Grund für das Einwohnerplus: "Der positive Wanderungssaldo ergibt sich zunehmend durch Zuzüge, die auf neuen Beschäftigungsverhältnissen basieren. Wesentliche Faktoren für den Anstieg der Einwohnerzahlen sind die positive Entwicklung der Wirtschaft in Magdeburg und die Familienfreundlichkeit unserer Stadt."

Trümper weiter: "Keine deutsche Stadt hat sich in den vergangenen Jahren so dynamisch entwickelt wie Magdeburg, das ergab vor wenigen Wochen ein bundesweiter Vergleich der 50 größten Städte Deutschlands."

Deutlich werde die positive Entwicklung auch an den gestiegenen Geburtenzahlen: 2012 wurden 2129 Magdeburger Kinder geboren. "Das ist die höchste Geburtenzahl der vergangenen 21 Jahre", freut sich Trümper. Die Landeshauptstadt schaffe für Familien die entsprechenden Bedingungen, baue neue und saniere bestehende Kindertageseinrichtungen und schreibe - wie erst kürzlich geschehen- neue Wohngebiete zur Eigenheimbebauung aus, zählt Trümper auf.

"Derzeit stehen in Magdeburg rund 400 freie Grundstücksparzellen für eine entsprechende Bebauung mit Eigenheimen zur Verfügung. Mehr als 500 Parzellen kommen im Rahmen von Bebauungsplänen demnächst hinzu", so der OB. Damit sollen neben bauwilligen Magdeburgern auch weitere Neubürger in die Stadt gelockt werden.

Und Halle? Auch dort sieht sich die Stadtverwaltung als Gewinner: "Die Stadt Halle konnte das dritte Jahr in Folge einen Bevölkerungszuwachs feststellen. Seit dem Jahr 2009 hat sich der Bevölkerungsbestand der Saalestadt um 2158 Personen erhöht. Im Jahr 2012 wurde ein Wanderungsgewinn von 1342 Personen ermittelt", sagte Stadtpressesprecher Drago Bock. Auch hier sei "die positive Bevölkerungsentwicklung maßgeblich auf die Zunahme der Zahl der Studierenden zurückzuführen".