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Demenzzentrum wird zum Schmuckstück am Magdeburger Schleinufer Fast fertig: Nichts erinnert im Inneren mehr an die marode Reichsbahndirektion

Von Peter Ließmann 12.08.2013, 03:23

Magdeburg l Am 19. August sollen die ersten Bewohner einziehen, am Sonnabend hatten Interessierte die Möglichkeit, einen Blick ins neue Demenzzentrum am Schleinufer zu werfen. Und sie sahen, dass von der Reichsbahndirektion nur noch Erinnerung geblieben ist.

Vom städtebaulichen Schandfleck zum Schmuckstück am Schleinufer - nicht zu Unrecht kann die Umbau der ehemaligen Reichsbahndirektion als eine Art Metamorphose bezeichnet werden. Noch vor drei Jahren ein Sorgenkind der Stadtplaner und der Abrissbirne näher als einer sicheren Zukunft, erstrahlt der Gründerzeit-Bau im sprichwörtlichen "neuen Glanz". Davon konnten sich die Besucher am Sonnabend überzeugen.

Und sie kamen in Scharen. Schon am Vormittag wollten über 600 Magdeburger sehen, was aus dem Eisenbahn-Bau geworden ist. Architektin Ingetraut Kossel, ihr Büro hat aus dem maroden Bau ein modernes Seniorenzentrum gemacht, war gekommen, um den Interessierten Rede und Antwort zu stehen. Und erntete dabei vorwiegend Anerkennung. Schon am Eingangsbereich zeigte sich die Veränderung. Das Gebäude hat eine An- und Abfahrtsrampe bekommen, einen Glas- eingang mit Balkon darüber und ein Foyer mit Rezeption und Wartebereich. "Alle Bereiche konnten die Besucher noch nicht sehen, da bis zur Eröffnung noch einiges erledigt werden muss", sagte Ingetraud Kossel.

Zwei Stockwerke konnten die Besucher besichtigen. Gezeigt wurden Ein- und Zweibettzimmer, Funktionsräume und großzügige Gemeinschaftsbereiche auf den Stationen. Auch der "Marktplatz", ein Treffpunkt im Dachbereich des Gebäudes, ist bereits so gut wie fertig. In diesem lichtdurchfluteten Atrium gibt es eine kleine Kneipe, ein Friseurgeschäft und eine Fußpflege-Praxis. Auch ein kleiner "Raucherbalkon" ist vorhanden. Alles ist in freundlichen Farben gestaltet, jedes Zimmer hat einen modernen und altersgerechten Sanitärbereich.

Insgesamt hat die Vitanas- GmbH 16 Millionen Euro in das Projekt investiert. Zukünftig sollen im Demenzzentrum am Schleinufer 127 Senioren und Pflegebedürftige betreut werden. Dafür will das Unternehmen rund 100 Mitarbeiter beschäftigen. Speziell will sich das Zentrum an Demenz erkrankten Menschen widmen und dafür moderne und auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse fußende Bedingungen schaffen.

Eigentlich war der Betriebbeginn schon für den 1. August geplant gewesen. Durch das Hochwasser hatte sich dieser Termin aber um rund 14 Tage verzögert. Jetzt ist vorgesehen, dass die ersten Bewohner am 19. August ihre neuen Zimmer beziehen.

Die Vitanas-GmbH betreibt deutschlandweit 36 Senioren-Zentren und drei Integrations-Zentren mit insgesamt 5271 Pflegeplätzen. Der Jahresumsatz beläuft sich auf rund 160 Millionen Euro. Sitz des Unternehmens ist in Berlin.