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Bewerberin war bisher nur einmal in der Stadt Die Illusion einer Miss aus Magdeburg

Von Karolin Aertel 28.08.2013, 03:11

Nel-Linda Zublewitz ist zur Miss Magdeburg online gewählt worden. Dies sogar zum zweiten Mal, denn bereits 2012 trug sie diesen Titel. In einem Internet-Voting stimmten die User eine Woche lang darüber ab. Acht Bewerberinnen standen zur Wahl.

So sehr sich Nel-Linda auch freut, kann sie nachvollziehen, dass andere die Entscheidung ein bisschen ungerecht finden. Denn die hübsche junge Frau hat rein gar nichts mit Magdeburg am Hut. Die 20-Jährige stammt aus dem Nordrhein-Westfälischen Bünde und lebt seit kurzem in Hamburg. In Magdeburg sei sie erst einmal gewesen - als Zwischenstop auf dem Weg nach Polen.

Dass Nel-Linda überhaupt zur Miss-Magdeburg-Wahl antreten durfte, sei der niedrigen Bewerberzahl geschuldet gewesen, erklärte Jeff Immega, Mitarbeiter der ausrichtenden Miss Germany Corporation. "In anderen Bundesländern können wir uns vor Bewerbern kaum retten", erklärt er. In Magdeburg haben sie nicht einmal die Mindestbewerberzahl von zehn Teilnehmern erreicht. "Und wenn dies der Fall ist, stocken wir mit Bewerberinnen aus anderen Bundesländern auf", erklärt er. Was bei der online-Wahl jedoch vor diesem Hintergrund fehlte, war die Information darüber, aus welcher Stadt oder welchem Bundesland die Bewerber eigentlich stammen. Wer weiß, ob die Wahl dann nicht anders verlaufen wäre. Schließlich gab es auch einige Bewerberinnen aus Magdeburg.

Und dumm nur, dass im Falle eines Sieges - wie bei Nel-Linda geschehen - gewissermaßen der "Hauptgewinn", die Teilnahme an der Miss-Sachsen-Anhalt-Wahl nicht eingelöst werden kann. Denn da setzen die Teilnahmebedingungen voraus, dass die Bewerberinnen auch in dem Bundesland leben, für das sie antreten.

Pech also für Nel-Linda. Glück für Anna Kuchel. Denn sie ist die Zweitplatzierte in dem Voting und dürfte, da Nel-Linda an der Miss-Sachsen-Anhalt-Wahl nicht teilnehmen darf, wohl als erste Wahl für die Magdeburger ins Rennen gehen. Die 23-jährige Wirtschaftsingenieurwesen- und Logistik-Studentin freut sich über die Chance, hat den Vertrag jedoch noch nicht unterschrieben. "Als Mitglied der Guardian Angels Cheerdancer habe ich auch andere Verpflichtungen", erklärt sie. Und da von Vertragsstrafen, bei Nichteinhaltung von Terminen die Rede sei, müsse sie erst einiges mit der Miss Germany Corperation klären, ehe sie unterschreibt. Schließlich könne es sein, dass die Miss-Sachsen-Anhalt-Wahl mit wichtigen Tanz-Terminen zusammenfällt.

Gemeinsam mit Anna Kuchel wird eine weitere Magdeburgerin bei der Miss-Wahl das Magdeburger "Stadtwappen" hochhalten. Die 21-jährige Studentin Anne Kathrin Rudolph belegte den dritten Platz bei der Online-Wahl und darf daher ebenfalls antreten. Wann die Miss-Sachsen-Anhalt-Wahl stattfinden wird, konnte die Miss Germany Corporation gestern noch nicht sagen. Die vergangene fand im Januar dieses Jahres statt.

Auch wenn Miss Magdeburg Nel-Linda an dieser Wahl nicht teilnehmen kann, wird sie der Elbestadt ihre Treue erweisen. So plant sie im Oktober samt Miss-Magdeburg-Schärpe in die Landeshauptstadt zu kommen. "Ich freue mich sehr darauf, die Stadt und ihre Menschen kennenzulernen", verrät sie. Schließlich hoffe die Auszubildende zur Rettungsassistentin, dass sie in Magdeburg bald ihr Medizinstudium aufnehmen kann. Entscheiden wird das dieses Mal jedoch kein Internet-Voting, sondern die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen.