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Wahrzeichen des Magdeburger Südostens nach zwei Millionen Euro teurer Sanierung neuer Bestimmung übergeben Salbker mit Turm dem Himmel ein Stück näher

Von Robert Richter 30.08.2013, 03:13

Magdeburg. Feiertag in Salbke: Oberbürgermeister Lutz Trümper hat am Donnerstag das Wahrzeichen des Magdeburger Südostens - den für 2,1 Millionen Euro sanierten Wasserturm - als neuen Aussichtsturm und Veranstaltungsort in Regie des Vereins H2O-Turmpark offiziell freigegeben.

Ein paar Schweißperlen stehen ihr nach 165 Stufen Aufstieg hinauf zur Aussichtsplattform auf der Stirn. Doch Hannelore Böckelmann strahlt übers ganze Gesicht und schießt mit ihrer kleinen Kamera aus einem der Fenster unter der Dachkuppel begeistert Fotos von "ihrem" Magdeburger Südosten. "Endlich!", sagt die langjährige Vorsitzende des örtlichen Bürgervereins und frühere Stadträtin.

"Immer wieder haben wir für den Wasserturm gestritten - nun ist er fertig saniert und für die Bevölkerung nutzbar. Das ist wirklich ein Feiertag für den Südosten", schwärmte Hannelore Böckelmann, die als eine der ersten Gäste der offiziellen Eröffnungsfeier auf der Plattform in 33,5 Metern Höhe die Aussicht genießen durfte.

Künstler Joachim Röderer und seine Mitstreiter vom Verein H2O-Turmpark ließen den Gästen den Vortritt. Röderer plauderte im ausgebauten alten Pumpenhaus - inzwischen multifunktionaler Veranstaltungsort - über den langen Weg zum "neuen" Wasserturm: "Ich erinnere mich noch, wie ich mit meinem Künstlerkollegen Volker Kiehn vor sieben Jahren bei der Deutschen Bahn - damals Eigentümerin - nachfragte, ob wir den Turm nicht übernehmen könnten. Schnell wurde jedoch klar, dass da für uns als Einzelpersonen gar nichts zu machen war."

Im Verein gingen die Südoster dem Oberbürgermeister immer wieder "auf den Geist", wie Trümper selbst mit Augenzwinkern erinnerte: "Die entscheidende Frage war, wer betreibt es?" Während die zwei Jahre dauernde Sanierung von Turm und Pumpenhaus mit Fördermitteln von EU, Bund und Land gestemmt wurde, habe die Stadt für den Betrieb und Unterhalt kein Geld. Trümper: "Der Bürgerwille ist da, ich glaube, dass es mit dem Verein funktionieren kann." Der 30 Mitglieder zählende Verein will nach Aussage von Mitglied Kurt Schmidt den Turm als Stadtteilkulturzentrum etablieren: "Künstler finden hier Ateliers und Ausstellungsfläche, für Bands wird es Proberäume geben." Lesungen, Konzerte, Kurse und mehr sollen Leben in den Park bringen.

"Das kann ein Musterbeispiel für Bürgerengagement werden", sagte Oda Schibelhuber vom Bundesbauministerium, einer der Fördergeldgeber. Für OB Trümper ist der Wasserturm mehr: "Damit setzen wir ein wichtiges Signal: Es geht in Südost weiter!"

Der Turm steht für die Öffentlichkeit erstmals am 15. September ab 14 Uhr offen. Eine regelmäßige Öffnung können die Ehrenamtlichen vorerst nicht anbieten. Über Arbeitsgelegenheiten für Arbeitslose soll das künftig gelingen.

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