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Stadt fordert untätigen Eigentümer des einsturzgefährdeten Hauses zum Handeln auf Abriss an der Lüneburger Straße in Magdeburg

Von Stefan Harter 05.09.2013, 03:13

Magdeburg l Die Tage des einsturzgefährdeten Wohnhauses Lüneburger Straße 22 sind gezählt. Die Stadt sieht sich das Trauerspiel nicht länger an und hat dem Eigentümer ein Ultimatum gestellt. Bis morgen muss dieser den Abriss auf eigene Faust eingeleitet haben. Andernfalls wird die Stadt selbst aktiv, beauftragt ein Abbruchunternehmen und schickt dem untätigen Eigentümer eine saftige Rechnung.

Seit dem vergangenen Wochenende ist die Straße und der Gehweg vor dem Haus weiträumig abgesperrt, Straßenbahnen dürfen nur Schritttempo fahren. Auf Volksstimme-Nachfrage erklärt Rathaussprecher Michael Reif, wie es zu den Notmaßnahmen kam: "Am 27. August fand ein Ortstermin statt, an dem Vertreter des Eigentümers, Mitarbeiter mehrerer Behörden und ein beauftragter Prüfingenieur für Standsicherheit teilnahmen. Dabei wurde festgestellt, dass das denkmalgeschützte Gebäude akut einsturzgefährdet ist." Der Prüfingenieur empfahl daraufhin die Straßensperrung zur Gefahrenabwehr.

Weil der Eigentümer weder einen konkreten Termin zur schnellstmöglichen Sicherung des Gebäudes benannt hat noch nachvollziehbar belegen konnte, wann und wie das Gebäude überhaupt gesichert werden soll, habe das Bauordnungsamt den sofortigen Abriss des Gebäudes angeordnet, so Reif. Die entsprechende Ordnungsverfügung wurde dem Eigentümer zugestellt.

Kein Einzelfall: Pro Jahr werden im Schnitt bei zwei Gebäuden solche Ersatzvornahmen angeordnet, erläutert der Stadtsprecher weiter. Die entsprechenden Kosten liegen jährlich bei rund 150000 Euro, die den jeweiligen Eigentümern in Rechnung gestellt werden. Sollte der Eigentümer des Hauses in der Lüneburger Straße bis morgen nicht mit der Sicherung beginnen, wäre es in diesem Jahr bereits das dritte Gebäude, für dessen Abriss die Stadt in Vorkasse geht.