Rüdiger Koch: "Nicht vergessen und nicht ignorieren"

Magdeburg (pl) l Mit einem Festvortrag, einer Vernissage und einem Konzert wurden am Sonntag die "Tage der jüdischen Kultur und Geschichte" im "Forum Gestaltung" eröffnet. Kulturbürgermeister und Schirmherr Rüdiger Koch erinnerte in seiner Eröffnungsrede an den "großen intellektuellen und kulturellen Aderlass", den Deutschland in den Jahren von 1933 bis 1945 erlitten hatte. Und er schlug den Bogen zu den Neonazi-Schmierereien der vergangenen Tage in Salzwedel. "Wir werden das alles nicht vergessen und auch auf keine Fall ignorieren", sagte Koch. Forum-Gestaltung-Geschäftsführer Norbert Pohlmann dankte den vielen Mitstreitern, die zum wiederholten Male die Woche der jüdischen Kultur in Magdeburg möglich machen. "Besonders freue ich mich dabei aber über die vielen jungen Menschen, die sich mit viel Engagement und Interesse dem Zusammenleben von Juden und Deutschen in Magdeburg widmen."

Bis zum 22. Oktober wird mit über 35 Veranstaltungen auf die jüdische Kultur in Magdeburg aufmerksam gemacht. Dazu gehören Vorträge, wie etwa "Jüdische Frauen im Laufe der Geschichte" am 10. Oktober von Miriam Magall, ebenso wie der Dokumentarfilm "Jalda und Anna - Erste Generation danach" heute Abend im Forum Gestaltung. Es wird ein Konzert "Jüdische Gesichter Magdeburgs" (8. Oktober) und eine Schülertheater-Aufführung ("Die Ermittlung", 19. Oktober) geben und auch eine spezielle Geocaching-Tour. Wie in den vergangenen Jahren soll die Stolperstein-Aktion im Rahmen der Kulturwoche ebenfalls fortgesetzt werden.