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Erfinder der Stolpersteine mit Lothar-Kreyssig-Friedenspreis ausgezeichnet Friedensstifter in der Johanniskirche geehrt

18.11.2013, 01:26

Magdeburg (jw) l Mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis sind am Sonnabend Helmut Morlok und Gunter Demnig in der Johanniskirche ausgezeichnet worden. Der Architekt Helmut Morlok hat sich maßgeblich beim Aufbau der internationalen Jugendbegegnungsstätte sowie bei der Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz engagiert. Gunter Demnig erhält den Preis für sein Kunstprojekt "Stolpersteine", das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Menschen im Nationalsozialismus lebendig erhält.

In ihrem Grußwort zur Verleihung sagte Landesbischöfin Ilse Junkermann zum Anliegen des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises: "Die Spuren nicht verwischen, vielmehr sich der eigenen schrecklichen Vergangenheit stellen, Sühnearbeit zu leisten, das war das große Anliegen von Lothar Kreyssig, dem Namensgeber. Sühne ist Voraussetzung für Versöhnung." Mit dem Friedenspreis solle die Spur Kreyssigs weiterwirken, sein unermüdliches Engagement für Wahrheit, Redlichkeit, Aufrichtigkeit und Frieden. "Die Preisträger bieten mit ihrem künstlerischen und ästhetischen Wirken der Gesellschaft ein Forum der Reflexion, des Engagements und des Dialogs. Gunter Demnig und Helmut Morlok sind in ihrem Metier Grenzgänger, denn sie verbinden gesellschaftspolitisches Engagement mit einer besonderen künstlerischen Gabe", so Prof. Dr. Martin Kreyssig, ein Enkel von Lothar Kreyssig, in seiner Laudatio. Beide Preisträger verdeutlichten mit ihrem Schaffen, dass Geschichte sich "nicht an Denkmale und Mahnmale delegieren lässt". Sie müsse aktiv angenommen werden.

Der mit 3000 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich um die Versöhnung verdient gemacht haben. Geehrt wurden damit u. a. schon der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999), oder die einstige Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher (2001).