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Erste öffentliche Veranstaltung im neuen Astronomischen Zentrum Magdeburg / Sternwarte und Planetarium nun unter einem Dach Hobby-Astronomen erobern Magdeburgs neue Sternwarte

Von Robert Richter 09.12.2013, 02:22

Magdeburg l Mit einem echten Blick in die Sterne klappte es zur Premiere nicht. Trotzdem haben die Magdeburger Sternenfreunde am Freitagabend ihr neues "Zuhause" im Kannenstieg in Besitz genommen. Ein Tag, auf den sie viele Jahre warten mussten. Denn ob und wo die Magdeburger Sternwarte wieder aufgebaut werden würde, stand lange in den Sternen.

Doch mit der Fertigstellung der modernisierten Grundschule sind nun an der Pablo-Picasso-Straße auch das Magdeburger Planetarium und die Sternwarte unter einem Dach vereint worden. Gegründet wurde die Einrichtung der Stadt Magdeburg bereits 1977. "Damals war es eine politische Entscheidung, Planetarium und Sternwarte auf zwei verschiedenen Schulgebäuden zu errichten", so Gunther Loof vom Freundeskreis Astronomisches Zentrum Magdeburg. Doch das alte Gymnasium, auf dem die Sternwarte stand, wurde längst abgerissen. Gut ein Jahrzehnt waren die Fernrohre "eingemottet", die Standortfrage blieb lange offen und umstritten. Die Schule im Kannenstieg und Astronomiefreunde kämpften schließlich erfolgreich darum, dass auf dem Dach der umgebauten Grundschule neben dem Planetarium auch ein Aufbau für die Sternwarte entsteht.

Gunther Loof ist begeistert: "Es war ein harter Kampf, aber am Ende hat sich die Vernunft durchgesetzt." Der Freundeskreis will künftig monatlich zu Veranstaltungen einladen. "Das Tolle ist, dass nun keiner mehr enttäuscht nach Hause gehen muss, wenn die Sterne durchs Fernrohr nicht zu sehen sind, denn wir haben im Planetarium ja noch unseren künstlichen Sternenhimmel", sagte Loof. Am Freitag konnten die Besucher erst einen Vortrag über den Stern von Bethlehem hören, anschließend den künstlichen Dezember-Nachthimmel im Planetarium genießen. Gunther Loof und seine Mitstreiter waren glücklich: "Gerhard Eschenhagen, der 1977 das Astronomische Zentrum gründete und inzwischen verstorben ist, wäre sicher glücklich, wenn er das sehen könnte. Vielleicht", so Loof, "schaut er uns ja vom Sternenhimmel aus zu."

Nächste Veranstaltung: 10. Januar, 18 Uhr, Astrofotograf Uwe Wohlrab stellt seine schönsten Fotos vor. Bei klarem Himmel Beobachtungsabend.