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Fünf der sechs Brände wurden nachts gelegt / Anwohner in Angst Gerstengrund-Brandserie: Kripo noch mal am Tatort

11.01.2014, 02:15

Es ist der sechste Brand innerhalb eines Jahres, trotzdem hat die Polizei noch keine konkreten Hinweise auf den Täter. Nach Informationen der Volksstimme war die Kripo nun erneut in dem Mehrfamilienhaus am Gerstengrund, befragte Bewohner. "Es stimmt, wie führen derzeit Befragungen im Wohnumfeld durch", sagte Polizeisprecherin Beatrix Mertens auf Nachfrage. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man sich aber nicht genauer äußern.

Was war passiert? Seit mehr als einem Jahr wird am Gerstengrund gezündelt. Den vorläufigen Höhepunkt fand diese Serie am vergangenen Wochenende. Die Türen zweier leerstehender Wohnungen wurden mittels Brandbeschleuniger angezündet. Ein Spaziergänger, der die Flammen im Treppenaufgang des Mehrfamilienhauses bemerkte, rief die Feuerwehr. Jemand soll von innen die Tür blockiert haben. Sie musste gewaltsam geöffnet werden. Zum Tatzeitpunkt waren 13 Mieter im Haus. Verletzt wurde niemand.

Den Anfang nahm die Serie am Gerstengrund im November 2012 mit einem Kellerbrand. Mehrere Zehntausend Euro Schaden waren damals entstanden. Es folgten drei Pkw-Brände. Alle vor demselben Block. Im Dezember des vergangenen Jahres brannte dann der Zeitungswagen von Bianca Wieland. "Ich habe geschlafen, als ich von der Feuerwehr mitten in der Nacht geweckt wurde", sagte die Zeitungsausträgerin. Eigentlich wollte die junge Frau früh, 5.30 Uhr mit der Arbeit beginnen. "Jetzt habe ich einen neuen Wagen. Den schließe ich nun lieber immer weg", so Wieland weiter.

Auch bei dem Brand am vergangenen Wochenende waren die meisten Mieter bereits im Bett. "Ich bekomme seit mehreren Tagen kein Auge mehr zu", sagte eine Bewohnerin, die unerkannt bleiben möchte. Die beiden Wohnungen, deren Türen mit Brandbeschleuniger angezündet wurden, werden derzeit vom Hausverwalter, der Neutecta Grundinvest Aktiengesellschaft aus Leipzig, saniert. Eine der beiden Wohnungen wurde am Freitag sogar von den Handwerkern übergeben. Es sollen bald neue Leute einziehen, hieß es.