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Messma-Bau Auf Anwohnerdruck blieb Dreck im Boden

07.02.2014, 02:20

Magdeburg l Offenbar verhinderten Lärm-Beschwerden von Anwohnern, dass der komplette Boden des Messma-Baus an der Schönebecker Straße gereinigt werden konnte. "Wir durften bis zu einer Tiefe von 4,80 Meter sanieren", sagte der Chef der Messma-Projektgesellschaft, René Bentzen, der Volksstimme. Noch immer schlummern unter dem Industriebau Altlasten wie Öle und Schwermetalle (Volksstimme berichtete).

"Wir hätten nur zwei bis drei Meter tiefer gehen müssen, dann hätten wir alles beseitigen können", so Bentzen weiter. Doch das war der Projektgesellschaft aus Lärmschutzgründen untersagt worden, wie das Rathaus bestätigte. Anwohner einer benachbarten Straße hatten über die Belastung durch die Bauarbeiten geklagt.

Insgesamt ist das Gelände etwa 12 000 Quadratmeter groß. Messungen haben ergeben, dass sich derzeit unter der Erde noch eine etwa 100 Quadratmeter große Altlasten-Blase befindet. Durch entsprechende Be- und Entlüftung, Drainagen und Brunnen soll ein Übergreifen auf das Grundwasser verhindert werden. "Das ist sehr aufwendig", kommentierte Bentzen.

Hintergrund: Das ehemalige Messgerätewerk Erich Weinert wird von den Behörden in der Datei "schädlicher Bodenveränderungen und Altlasten" geführt.

Bei der Untersuchung des Untergrunds war vor Baubeginn eine Belastung des Bodens und des Grundwassers im Bereich ehemaliger Löschmitteltanks festgestellt worden. Außerdem waren punktuelle Bodenkontaminationen mit Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und Schwermetallen entdeckt worden. Ein Grund dafür ist die jahrelange industrielle Nutzung des Geländes. Allerdings hatten die beiden Investoren vom Land eine Altlastenbefreiung bekommen. Kosten für die aufwendige Grundwassersanierung wurden somit von der Landesanstalt für Altlastenfreistellung getragen.

Auf dem Messma-Gelände werden laufend Messungen durchgeführt. Derzeit gehen aber weder Behörden noch Bauherren davon aus, dass es zu einer Beeinträchtigung durch die im Boden verbliebenen Altlasten kommt.