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Sozialbeigeordneter Brüning: "Niemand muss die Sorge haben, dass unsere Leute da missioniert werden" Klinikum und Stiftungen gründen Krankenpflegeschule

Von Katja Tessnow 24.02.2014, 02:32

Magdeburg l Bereits seit 2010 kooperieren das Klinikum Magdeburg und die Pfeifferschen Stiftungen bei der Ausbildung ihres Krankenpflegenachwuchses. Jetzt wollen beide Krankenhäuser - das städtische und das kirchliche - die Zusammenarbeit mit der Gründung einer gemeinsamen gemeinnützigen Gesellschaft noch fester besiegeln. Sie wird den Namen "Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Magdeburg" tragen. Eine Ratsmehrheit stimmte der Konstruktion zu, allerdings hagelte es auch neun Enthaltungen von der SPD und sogar zwei Gegenstimmen aus den Reihen der Linken.

Die Gegner und Skeptiker befürchten Konfliktpotenzial beim Zusammengehen des öffentlichen mit einem kirchlichen Haus. "Uns sind Klagen der Auszubildenden-Vertretung und des Personalrates unseres Klinikums über offenbare Defizite bei der Zusammenarbeit vorgetragen worden", konstatierte SPD-Fraktionschef Hans-Dieter Bromberg. Sozialbeigeordneter Hans-Werner Brüning (Linke) nannte die "Befürchtungen, die hier kolportiert wurden, ausgeschlossen" und versprach: "Niemand muss die Sorge haben, dass unsere Leute da missioniert werden." Die Linke brachte zur Sicherheit einen Ergänzungsantrag zum Gesellschaftervertrag ein und ergänzte den Passus "Die Gesellschaft erfüllt ihren Zweck ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit, Konfession, Herkunft, Geschlecht und/oder Wohnsitz der Auszubildenden" um den Einschub "sexuelle Identität". Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Kein Rat wünscht, dass etwa ein homosexueller Pflegeschüler in der halbkirchlichen Schule Anfeindungen ausgesetzt sei. Ebenfalls zugestimmt hat der Rat der Forderung der SPD nach einer ausführlichen Prüfung der Zusammenarbeit in der neuen Schule nach einjährigem Bestehen; inklusive Stellungnahme der Jugend- und der Personalvertretung.

Die Gründung der gemeinsamen Krankenpflegeschule ist für beide Krankenhäuser vonnöten, weil keine der Einrichtungen genug Nachwuchs zur Unterhaltung einer eigenen Schule hervorbringt.