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Umbau der Getec-Arena Boxgala: Auch die Hallentechnik hat Supermittelgewicht in Magdeburg

Der Boxring steht, die Scheinwerfer leuchten, die Lautsprecher dröhnen.
Ab heute proben Ton- und Lichttechniker für den mit Spannung erwarteten
dritten WM-Kampf Robert Stieglitz gegen Arthur Abraham. Die Volksstimme
schnupperte gestern schon Ringluft beim Aufbau in der Getec-Arena.

Von Robert Richter 28.02.2014, 02:17

Magdeburg l SES-Techniker Enrico Förster ist siegesgewiss: "Auf diesen Brettern wird Robert am Sonnabend gewinnen", sagt der 37-Jährige und klopft auf das helle Holz. Förster ist der Herr über den Boxring, auf den am Sonnabend alle Augen gerichtet sein werden. 7,50 mal 7,50 Meter Gestell, 92 Zentimeter hoch, Holzplatten, Polstermatte, rutschfester Belag mit Werbeaufdruck, mit Gummi ummantelte Stahlseile.

Ringsherum wird ein roter Teppich verlegt

Förster, der vor 13 Jahren bei SES anfing, schaut zur Sicherheit auf den Bauplan. "Der Ring ist noch recht neu, wird nach dem Wettkampf wieder bei SES eingelagert", erklärt er. Vier Mann helfen mit beim Schrauben, Schleppen und Ausrichten der Platten. In etwa zwei Stunden steht alles. Ringsherum wird ein roter Teppich verlegt.


60 Rheinländer in Magdeburg sind bedient. Bei ihnen zu Hause tobt seit Donnerstag der Karneval - und hier sollen stattdessen die Fäuste fliegen. Die Mitarbeiter der Michaelis GmbH bauen für den SES-Boxstall und TV-Sender Sat.1 die Getec-Arena in die "Höhle des Löwen" um. In der will WBO-Boxweltmeister Robert Stieglitz - als der selbst ernannte "Löwe" - morgen seinen WM-Gürtel verteidigen. Und das gegen seinen Dauerrivalen Arthur Abraham, der schon frotzelte, er erwarte im dritten Aufeinandertreffen allenfalls eine "Höhle der Katze".

So oder so, die "Höhle" muss blitzen, funkeln und strahlen. Womit wir wieder bei den Rheinländern wären. Deren Technik-Chef Michael Brünner regiert die verhinderten Karnevalisten. Seine größte Sorge im Moment: "Montag muss ich pünktlich zum Rosenmontagszug zurück in Köln sein."

An der Decke der Bördelandhalle wird eine Last von knapp 20 Tonnen hängen

Der Aufbau der Technik und Kulisse für den "Kampf des Jahres", wie ihn die Promoter nennen, bereitet ihm bisher kaum Bauchschmerzen. "Wir haben es hier mit einer überschaubaren Halle zu tun", sagt Brünner. Die Firma arbeitet für mehrere TV-Sender, baut Kulissen für Sportereignisse und Shows. Boxabende mit den Klitschkos oder früher Sven Ottke waren schon dabei, Fußball-Champions-League, zuletzt die Außenwette bei "Wetten, dass ...?!"

An der Decke der Bördelandhalle wird eine Last von knapp 20 Tonnen hängen - Traversen, Scheinwerfer, Lautsprecherboxen. Auch das ist, wie die Kämpfer, eher (Super-)Mittelgewicht. Doch mehr ist in der Getec-Arena nicht zulässig. Es wird vergleichsweise kleines "Besteck" aufgefahren.

Bis Sonnabendabend wird das Team weiter auf etwa 200 Köpfe anwachsen. Noch mehr traurige Karnevalisten? Ach was. Der Technik-Chef zeigt sich trotzdem als rheinische Frohnatur.


Auch ein Magdeburger in der Halle ist bester Laune. Nico Niedziella, Sportkoordinator der Getec-Arena, freut sich über das Spektakel in "seinem" Hause: "Wir sind glücklich, dass wir diese Veranstaltung bekommen haben. Das wird ein Heimspiel", sagt Niedziella. Bisher laufe beim Aufbau alles nach Plan.

Welchem Boxer wird er eigentlich die Daumen drücken? Niedziella schaut ungläubig, als verstehe er die Frage nicht: "Natürlich bin ich für Robert Stieglitz und unseren Magdeburger SES-Boxstall!"

Knapp 100 Security-Mitarbeiter werden in der Halle im Einsatz

Bis zum Showdown sieht Niedziellas Fahrplan so aus: "Freitag beginnen die Licht- und Tonproben. Sonnabend ist um 11.30 Uhr Dienstbeginn für alle. 13 Uhr ist die Bauabnahme für alle Aufbauten, danach folgt die Abnahme der Pyrotechnik. Ab 14 Uhr beginnt die heiße Phase mit der Durchlaufprobe inklusive der Einmarschzeremonie. Um 18.30 Uhr öffnen wir die Halle." Die Boxer werden bei den Proben durch Statisten dargestellt.

Knapp 100 Security-Mitarbeiter werden in der Halle im Einsatz sein, vom Eingang bis hinunter an den Boxring. 60 bis 80 Menschen arbeiten im Catering, an den vier Theken und Garderoben.