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Krisendienst des Vereins "Hilfe für Helfer in Not" bildet Fachkräfte aus Erste Hilfe für die Seele

Sie stehen Menschen bei Katastrophen und Schicksalsschlägen seelisch
bei: die Helfer des Kriseninterventionsdienstes (KID) vom Verein "Helfer
für Helfer in Not". Um neue Mitstreiter zu gewinnen, gibt es am
Sonnabend einen Info-Tag in Reform. Die Volksstimme stellt den KID schon
einmal vor.

Von Robert Richter 06.03.2014, 02:25

Magdeburg l Einsatz für die ehrenamtlichen Kräfte des KID am Mittag des 17. Januar 2014: Sirenen heulen, Hubschrauberblätter rotieren über dem Süden Magdeburgs. Zwei stark demolierte Straßenbahnwagen zeugen nach einem Auffahrunfall, der sich an der Haltestelle Südring/Halberstädter Straße ereignet hat, von der Wucht des Aufpralls. Es gibt 26 Verletzte. Helfer stützen einen Mann mit Verband um den Kopf und führen ihn über die Gleise. Mittendrin die Fachkräfte vom KID. Sie kümmern sich um Verletzte und herbeigeeilte Angehörige, beruhigen, beantworten Fragen, entlasten die Ärzte, Sanitäter und Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit.

Der KID ist ein Angebot des Vereins "Hilfe für Helfer in Not". Im Wechsel mit der Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche sind die Helfer des Vereins im Auftrag der Stadt Magdeburg rund um die Uhr in Alarmbereitschaft.

Das Jahr 2013 mit der Hochwasserkatastrophe forderte dabei auch die KID-Kräfte in besonderer Weise. Ebenso waren sie im Vorjahr beim Hochhausbrand am Herrentag in Nord oder im Oktober beim Bombenalarm wegen der Entschärfung am Damaschkeplatz gefragt, um für Menschen in Not und Ausnahmesituationen als Stütze da zu sein. "Im Jahr 2013 wurden wir 160 Mal alarmiert. In den Vorjahren waren es zwischen 120 und 130 Alarmierungen", sagt Teamleiterin Ines Bunk.

Aktuell kann der Verein auf 22 Kriseninterventionshelfer zurückgreifen. "Wir suchen aber ständig weitere Helfer für den KID", so Ines Bunk. Am 8. März veranstaltet der Verein in Reform deshalb einen Infotag für Interessierte. Diese kommen, obwohl dies keine Voraussetzung ist, oft aus helfenden Berufen, aus dem sozialen Bereich oder aus medizinischen und psychologischen Studiengängen.

Aber auch Menschen, die eigene Erfahrungen mit Unfällen und Notsituationen gemacht haben, engagieren sich als Krisenhelfer.

Die Ausbildung (kostenfrei)umfasst 80 Stunden an drei Wochenenden. Hospitationen beim Kriminaldauerdienst der Polizei und beim Rettungsdienst schließen sich an. Ines Bunk: "Anschließend stehen zunächst Einsätze gemeinsam mit erfahrenen Helfern an." Wer sich selbst ein Bild vom KID machen möchte, hat am Sonnabend die Gelegenheit.

Der Verein "Hilfe für Helfer in Not" lädt am 8. März von 10 bis 12 Uhr zum Infotag ins Vereinshaus, Zur Siedlung Reform 8/5 ein. Weitere Informationen sind unter Telefon 0160/367 61 57 zu erfahren..