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Stadtumbau Magdeburg Plattenbau an der Danzstraße soll ab Mai fallen

Mit großen Schritten geht der Stadtumbau in Nachbarschaft zum Dom voran.
Nach der Entkernung des Genossenschaftsblocks steht für die Wobau jetzt
das Ensemble im östlichen Bereich der Danzstraße im Zentrum der
Arbeiten.

Von Martin Rieß 26.03.2014, 02:20

Magdeburg l Inzwischen sind die Leute vom Bau angerückt in der Danzstraße. Während um die Ecke im Breiten Weg 261 bis 264 der Abriss des Wohnblocks der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG und der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke vorbereitet wird, handelt es sich bei der Strecke im Osten der Danzstraße um drei Gebäude des kommunalen Mitspielers am Magdeburger Wohnungsmarkt - der Wohnungsbaugesellschaft Wobau.

Zwei Häuser sollen bleiben, eines wird abgerissen

Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla erläutert: "Es handelt sich bei den Häusern um zwei Plattenbauten sowie um ein Gebäude aus der Gründerzeit." Während am Breiten Weg an den beiden unsanierten Plattenbauten Komplettabriss und Neubebauung auf dem Plan stehen, stellt sich die Lage an der Danzstraße aus technologischen und historischen Gründen etwas anders dar. Das Gründerzeitgebäude befindet sich inzwischen im Eigentum der Wobau und soll in das neue Ensemble einbezogen werden. Das Eckhaus zur Hegelstraße wird saniert. Grund: Ein Abriss wäre aufgrund der beiden Nachbargebäude sehr kompliziert.

Einzig das Gebäude über dem Durchgang zur Leibnizstraße wird in den kommenden Monaten von den Zangen der Abrissmaschinen in Platten zerlegt. Wie die Volksstimme berichtete, wurde an diesem Haus bereits die Wandkeramik in dem Durchgang zwischen Leibnizstraße und Danzstraße demontiert und eingelagert. Im Mai soll das Gebäude so weit hergerichtet sein, dass hier der Abriss beginnen kann. Die derzeitigen Überlegungen sehen vor, auch in der künftigen Bebauung einen Durchgang zu erhalten. Dabei geht es um historische Sichtbeziehungen, aber eben auch um eine bessere Erreichbarkeit des Gebiets südlich der Danzstraße.

Heinrich Sonsalla sagt: "Und dann dürfte es an dieser Stelle noch einmal sehr interessant werden." Denn im Bereich des abzureißenden Hauses soll vor der überirdischen Neubebauung eine neue Tiefgarage entstehen. Eine Abstellmöglichkeit für Autos liegt nicht allein im Interesse der künftigen Mieter in den Häusern - gerade im Zuge großer Veranstaltungen im Dom oder auf dem Domplatz bricht in der südlichen Altstadt regelmäßig Parkplatznot aus.

Die Abstellmöglichkeit soll tiefer in den Boden hineinreichen als der alte Plattenbau. Das bedeutet, dass sich hier für die Archäologen ein Fenster für den Blick in die Vergangenheit bieten könnte. Hier ist alles möglich: vom spektakulären Fund vom Rande des mittelalterlichen Magdeburgs bis hin zum weniger aufregenden Fund unberührten eiszeitlichen Untergrunds.

Die Leitungen unter der Straße werden derzeit neu geordnet

Bevor Abriss und Sanierung beginnen können, müssen zunächst die Leitungen neu geordnet werden. Diese Arbeiten sind derzeit im Gange. Von besonderer Wichtigkeit sind die Leitungen in diesem Bereich, da über sie weite Teile der benachbarten Gebäude versorgt werden.

Und was wird aus dem Block am Breiten Weg 257 bis 260? Per Brief an die Mieter hat die Wobau darüber informiert, dass in Kürze das Gespräch mit ihnen gesucht werden soll, um in diesem Jahr einen Leerzug des Gebäudes über die Bühne zu bringen. Heinrich Sonsalla erläutert: "Zeitlich steht bei uns auf jeden Fall erst einmal die Vorbereitung des Neubauprojekts an der Danzstraße an", sagt der Wobau-Geschäftsführer.

Ohne Bauplan kann es mit der Planung nicht weitergehen

Allerdings drückt ihm da ebenso der Schuh wie den Kollegen der Wohnungsgenossenschaften: Wie die Volksstimme bereits berichtete, stehen noch die Festlegungen für die Neubebauung aus. Heinrich Sonsalla sagt: "Bevor wir in die genaueren Planungen gehen können, muss der Stadtrat erst noch den Bebauungsplan für diesen Bereich festlegen." Zudem liegen die Fördermittelzusagen noch nicht vor, mit denen die Wohnungsbaugesellschaft fest rechnet, um das Gelände attraktiv gestalten zu können. Heinrich Sonsalla: "Unser erklärtes Ziel ist es nämlich, hier keine Luxusherbergen mit entsprechenden Mietpreisen zu errichten, sondern modernen Wohnraum im mittleren Preissegment."

Insgesamt bietet es sich aus Sicht des Wobau-Chefs an, wie in den ersten Überlegungen bereits vorgesehen, die Häuser zum Breiten Weg zu rücken und größere Innenhöfe zu schaffen. "Hier könnten Grünflächen entstehen, die die Menschen tatsächlich zum Verweilen einladen."