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Kulturhistorisches Museum Osterschatz der Ottonen in Rothensee entdeckt

01.04.2014, 01:19

Magdeburg (rs) l Nach dem Fund von Editha im Magdeburger Dom steht die Landeshauptstadt vor einer neuen archäologischen Sensation. Bei Schachtarbeiten für Firmenansiedlungen im Industrie- und Logistikzentrum Rothensee (ILC) sind Experten auf einen außergewöhnlichen Fund gestoßen. Dabei handelt es sich nach Einschätzungen um einen Osterschatz aus dem frühen Mittelalter.

Erste Untersuchungen datieren den Fund auf die Zeit Ottos des Großen, sagte Wirtschaftsbeigeordneter Rainer Nitsche (CDU). "Wir vermuten, dass es sich um einen Teil des verschollen geglaubten ottonischen Osterschatzes handelt", sagte Nitsche. Aus historischen Aufzeichnungen gehe hervor, dass sich dieser Schatz aus verschiedenen Gefäßen zusammensetze, die während der österlichen Rituale in der Kaiserpfalz zum Einsatz kamen.

Der Schatz wurde bereits vor rund einer Woche gefunden, aber bisher geheim gehalten. "Nur so konnten wir sicherstellen, dass die Fundstelle nicht von Unbefugten aufgesucht wird", begründete Nitsche weiter. Inzwischen ist der Schatz im Kulturhistorischen Museum angekommen und wird aufbereitet. Gegenwärtig liegt das Hauptaugenmerk der Arbeiten auf einem sehr gut erhaltenen, äußerst seltenen mittelalterlichen Weidenkörbchen, vermutlich ein ottonischer Osterkorb.

Bis der Fund der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, kann es aber noch etwas dauern. "Wir warten derzeit die Untersuchungen ab, erst wenn wir konkret belegen können, woher das Objekt stammt, können wir darüber nachdenken, in welcher Form und in welchem Kontext der Fund in der Ottostadt Magdeburg präsentiert werden kann", sagte Dr. Alfred Reichenberger, Leiter für Öffentlichkeitsarbeit des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, mit Sitz in Halle (Saale).

Um den Magdeburgern die Wartezeit bis zu einer offiziellen Ausstellung zu verkürzen, gewährt das Kulturhistorische Museum Magdeburg heute um 16 Uhr Interessierten kurzzeitig einen Blick auf das einmalige Fundstück. Dies ist die einzige Möglichkeit, das historische Objekt vor seinem Abtransport aus Magdeburg zu einer Generalrestaurierung nach Halle in seiner ganzen Schönheit zu bewundern. Die feierliche Präsentation erfolgt heute unter Moderation der Volksstimme um 16 Uhr im Kulturhistorischen Museum. Der Eintritt ist frei.