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Hochwasserschutz Umflutkanal ist kein Schutzgebiet

03.04.2014, 01:14

Magdeburg (mö) l Hochwasserschutz für Ostelbien muss vor Magdeburg stromaufwärts anfangen, fordert Günther Kräuter. "Der Schönebecker Bereich zwischen Alter Fähre und Haberlandbrücke war durch einen Deichriss akut in Gefahr", berichtet der Ortsbürgermeister von Randau-Calenberge der Volksstimme. Die Auswirkungen auf Magdeburg wären im Fall eines Deichbruchs katastrophal gewesen.

Seit Monaten behält der Ortsbürgermeister den Bereich an der Alten Fähre im Auge. Gestrüpp und Bäume würden dort überhandnehmen. "Im Zusammenhang mit dem Bau des Elbe-Umflutkanals in den 1870er Jahren hatte die Preußische Regierung angeordnet, die Deiche und Vorflächen von jedem Bewuchs freizuhalten. Sie sollten als Weiden und zur Begrasung durch Schafe genutzt werden. Diese Hochwasserschutzanlage eignet sich auch heute nicht als Naturschutzgebiet, das man sich selbst überlässt", erklärt der ehrenamtliche Ortsbürgermeister.

Die Hochwassersituation Anfang Juni 2013 war auch in Randau-Calenberge und Pechau sehr angespannt. Glücklicherweise entdeckten die Einsatzkräfte von Feuerwehr sowie Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, dass der Elbdeich am Gradengang bis zu einer Höhe von 30 Zentimetern überzulaufen drohte. "In einer Nachtaktion konnten wir die gefährdeten Bereiche mit eigenen Mannschaften verbauen. In der Auswertung dieses dramatischen Hochwassers wissen wir nun, welche Deichabschnitte verstärkt und erhöht werden müssen. Wir brauchen dringend Deichverteidigungswege, damit wir im Ernstfall Technik und Personal schnell zu den gefährdeten Bereichen bringen können. Das ist gerade im unwegsamen Gelände der Kreuzhorst wichtig", drängt der Ortsbürgermeister.