1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Als Ersatz rollen in Magdeburg wieder Tatras durch die Stadt

Fahrten der 25 Jahre alten Straßenbahnen sollen möglichst auf Linie 8 beschränkt bleiben Als Ersatz rollen in Magdeburg wieder Tatras durch die Stadt

06.04.2014, 15:27

Magdeburg l Das Unfallgeschehen auf Magdeburgs Straßen hat seine Spuren im Fuhrpark der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) hinterlassen: Da das Unternehmen aufgrund der hohen Kosten für die einzelnen Fahrzeuge sich keinen komfortablen Fuhrpark an Ersatzfahrzeugen zulegen konnte, kommen ebenso vereinzelt wie vorübergehend die beiden Tatra-Reservezüge der MVB zum Einsatz. Die Regelung gilt seit einigen Tagen.

Wie MVB-Sprecher Tim Stein schreibt, sollen die 25 Jahre alten Straßenbahnen möglichst nur auf der Straßenbahnlinie 8 zwischen Buckau, Hauptbahnhof und dem Neustädter See zum Einsatz kommen. Grund: Bei dieser Linie handelt es sich um eine sogenannte Verstärkerlinie, die also andere Straßenbahnlinien - vor allem die Linien 2 und 9 - entlasten soll. Da die 8 nämlich keinen Streckenast in Magdeburg allein bedient, können die Fahrgäste, die mit dem sogenannten Hocheinstieg über eine Treppe zum Beispiel aus Gesundheitsgründen nicht zurechtkommen, auf die anderen Straßenbahnlinien ausweichen.

Im Januar vergangenen Jahres waren die Tatra-Wagen feierlich aus dem regulären Liniendienst im Netz der Magdeburger Verkehrsbetriebe ausgeschieden, hatten Platz gemacht für die Niederflur-Bahnen. An einer Reihe von diesen lebt die Tatra-Baureihe fort, da Anhänger aufbereitet wurden und nun hinter den modernen Straßenbahnen für eine größere Kapazität der einzelnen Fahrten sorgen.

Zwei Zuggarnituren der Tatrabahnen der Bauart T6A2 - das sind die eckigen Bahnen - hatten sich die MVB vorsorglich als Reserve zurückbehalten. Während des Hochwassers waren sie zwischen Messegelände und Breitscheidstraße abgestellt worden.

Was die Dauer des Einsatzes für die beiden Reservebahnen angeht, sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel: "Die aufwendige Instandsetzung der Fahrzeuge wird einige Zeit in Anspruch nehmen." Grund dafür ist nicht zuletzt der noch immer schwer beschädigte Betriebshof Nord: "Durch das Hochwasser ist unser Betriebshof in Rothensee nur sehr eingeschränkt nutzbar. Deswegen nimmt die normale Wartung einer Straßenbahn sehr viel mehr Zeit in Anspruch als üblich", erklärt Birgit Münster-Rendel weiter. So sind nicht alle Werkstattgleise befahrbar und ein Arbeiten an mehreren Fahrzeugen gleichzeitig nur eingeschränkt möglich.

Während das Problem mit dem Betriebshof das Unternehmen noch über Jahre begleiten wird, sollen die beiden Niederflurwagen in absehbarer Zeit wieder auf Fahrt durch die Stadt gehen.

Die für den regulären Einsatz angeschafften Niederflurbahnen tragen übrigens die Typbezeichnung NGT8D. Die MVB haben sich von 1994 bis 2012 davon 83 Exemplare zugelegt.