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Neuen Apfelbaum für St. Sebastian Im Paradies herrscht wieder Ordnung

Die Paradiesszene am Portal der Kathedrale St. Sebastian ist wieder
komplett. Künstler Jürgen Suberg ersetzte gestern den gestohlenen
Apfelbaum. Auch Evas Finger und Noahs Giraffe sind wieder an ihrem
Platz.

Von Stefan Harter 11.04.2014, 03:21

Magdeburg l Ob Diebstahl oder Vandalismus: Ein Eingriff ins Paradies ist so oder so verwerflich. Bereits vor längerer Zeit hatten sich Unbekannte an der paradiesischen Eingangspforte zur Kirche in der Max-Josef-Metzger-Straße zu schaffen gemacht. Der Baum der Erkenntnis samt verführerischer Schlange, der Zeigefinger der laut Bibel ersten Menschenfrau und ein Langhals von Noahs Arche waren verschwunden.

Doch nun ist die biblische Szene, die der Künstler Jürgen Suberg 1987 nach den Wünschen des damaligen Pfarrers Johannes Braun gefertigt hatte, wieder vollständig. Und das sogar früher als geplant. Noch vor zwei Wochen hatte Dompropst und Pfarrer Reinhold Pfafferodt erklärt, dass Suberg zwar bereits die fehlenden Teile neu gegossen habe. Doch erst nach Ostern würde es der im nordrhein-westfälischen Olsberg lebende Künstler voraussichtlich nach Magdeburg zur Reparatur schaffen.

Nun war Suberg aber bereits gestern vor Ort, um gemeinsam mit einem Handwerker die fehlenden Teile wieder anzuschweißen. "Eva hat ihren Zeigefinger zurück, aus der Arche gucken wieder zwei Giraffen und auch der Lebensbaum ist ins Paradies zurückgekehrt", freute sich deshalb Bistumssprecher Thomas Lazar gestern. Er habe es auch nur durch Zufall beim Blick aus dem Fenster gesehen. Jürgen Suberg habe seinem Gießer genau auf die Finger geschaut, während der die Bronzetür neu herrichtete, erzählte Lazar.

Um ähnlichen Schäden künftig vorzubeugen, entwarf Suberg den Paradiesbaum nun so, dass er gleich an mehreren Stellen mit dem Portal verschweißt werden konnte. Potenziellen Buntmetalldieben wurde die "Arbeit" erheblich schwerer gemacht, erklärte Thomas Lazar.