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Stillstand im Walmbergsweg 6a Ende für den unendlichen Magdeburger Bauzaun?

Was im Jahr 2009 mit einem Großbrand begann, ist nach wie vor aktuell:
Ein Wohnhaus am Walmbergsweg dümpelt vor sich hin, ein Sicherheitszaun
ragt in die Straße und versperrt Fußgängern den Weg.

Von Marco Papritz 12.06.2014, 03:22

Magdeburg l Dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit der Dachstuhl des dreigeschossigen Wohnhauses in Flammen aufging. Binnen weniger Minuten loderte das Feuer am 9. Dezember 2011 im Walmbergsweg 6a, dessen Rauchwolken weit über die Stadt sichtbar waren. Die Feuerwehr stellte nach dem Eintreffen fest, dass das seit Jahren leerstehende Haus nicht mehr zu retten ist. Die Giebel mussten wegen akuter Einsturzgefahr dringend eingerissen werden. Die Stadt ging im Rahmen der Gefahrenabwehr in sogenannte Ersatzvornahme und beauftragte eine Firma mit dem Teil-Abriss des Hauses und weiteren Sicherungsmaßnahmen. Seitdem ist es sich selbst überlassen und sorgt für Ärger. Von Aktivitäten des Eigentümers keine Spur.

Das Nichthandeln hat auch Auswirkungen auf die Nutzungsmöglichkeit des Gehweges, der am Haus vorbeiführt. Dieser ist für Fußgänger schlichtweg nicht nutzbar. "Zum Ausschluss von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung hat das Bauordnungsamt aufgrund des Brandschadens die Absperrung des Gefahrenbereichs mit einem Bauzaun veranlasst", heißt es auf Volksstimme-Nachfrage von der Stadt. Dies sei aus gefahrenabwehrrechtlicher Sicht ausreichend. Ein sicheres Passieren des Brandhauses sei gegeben, da der Bereich für die Fußgänger von jenem der Straße separat abgetrennt sei. "Ein Wechsel der Fußgänger auf die andere Straßenseite ist aus Sicht des Bauordnungsamtes nicht sinnvoll und nicht erforderlich, da dort kein Fußweg existiert", heißt es weiter. Also teilen sich Fußgänger und Fahrzeuge die Straße - wenn auch getrennt voneinander. Allerdings führt die Absperrung auch dazu, dass Fahrzeuge jeweils nur eine Spur der Straße nutzen können. Für wechselseitigen Verkehr ist sie in Höhe des Brandhauses zu schmal.

Der Stadt ist der Eigentümer des Gebäudes bekannt. Angaben zur Identität sowie zu angefallenen Kosten, die zur Sicherung seit Dezember 2011 angelaufen sind, könne man aus Gründen des Datenschutzes nicht machen. Vom Unternehmen, welches die Verwaltung des Hauses übernimmt, hat die Volksstimme erfahren, dass in den kommenden "Monaten Arbeiten vorgenommen werden sollen, die dazu führen, dass der Bauzaun entfernt werden kann. Dies ist das Ziel". Eine grundlegende Sanierung für eine Nutzung des Hauses sei nicht geplant.