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Lärmschutzdebatte Festivalnacht mit Freude und Frust

Sommerzeit - Zeit für lange Nächte unter freiem Himmel und Open-Air-Veranstaltungen. Doch die Freiluftsaison sorgt bereits für einigen Ärger. Am Wochenende gingen bei den Behörden zahlreiche Lärmbeschwerden ein. Nach Veranstalterangaben hielt sich aber alles im genehmigten Rahmen.

17.06.2014, 01:23

Magdeburg l Nach Veranstalterangaben kamen rund 10 000 Besucher, in mehreren Zelten und auf der Hauptbühne unter freiem Himmel lief das Programm mit zahlreichen DJs. Aus Sicht der Macher war das Festival "Love Music" im Elbauenpark ein voller Erfolg. Die Sause hat jedoch ein Nachspiel. Während die Festivalbesucher bis zum frühen Morgen ausgelassen im Park tanzten und ihren Spaß hatten, fühlten sich allerdings viele Magdeburger, vor allem aus den ostelbischen Stadtteilen, schlicht um ihren Schlaf gebracht.

Volksstimme-Leser Wolfgang Tonn: "Der Frühsommer ist die Zeit der Veranstaltungen unter freiem Himmel. Das ist gut so und gehört zum Pulsschlag einer Stadt, so auch in Magdeburg. Was sich allerdings in der Nacht zum Sonntag abspielte, geht weit über den Geräuschpegel solcher Events hinaus. Bis gegen 4 Uhr dröhnte laute Musik durch Teile der Innenstadt, die vielen Bewohnern den Schlaf raubte."

Auch im Internet sorgte die laute Sommernacht für Diskussionen. Ein Nutzer bei Facebook schrieb: "Es ist 3.15 Uhr in der Nacht und seit über sieben Stunden geht es: bumm, bumm, bumm ... hat Cracau eine Fanmeile, von der ich nichts weiß? Oder ist das eine Open-Air-Disco auf dem Ostfriedhof?"

Nach Polizeiangaben gingen am Wochenende 25 Meldungen über ruhestörenden Lärm im Magdeburger Revier ein. "Etwa die Hälfte davon bezog sich auf die Veranstaltungen im Elbauenpark sowie in der Festung Mark", so eine Polizeisprecherin.

Daniel Heuer vom Magdeburger Festivalveranstalter Crowdevent, sagte auf Anfrage der Volksstimme zu der Kritik: "Alle Vorgaben zum Lärmschutz wurden eingehalten und die Lautstärke wurde mehrfach eingemessen, auch das Ordnungsamt war vor Ort und hat das überprüft. Es gab keine Beanstandungen. Die Anlagen sind verplombt, so dass auch niemand die Musik lauter stellen kann." Die Stadt selber äußerte sich gestern auf Volksstimme-Nachfrage zu dem Thema nicht. Steffen Schüller, Geschäftsführer der für den Elbauenpark zuständigen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft, sagte: "Es gab bei uns keine Beschwerden. Das Festival war ein Erfolg."

In der Festung Mark lief am Sonnabend derweil ein Fest zur Mittsommernacht. Geschäftsführer Christian Szibor sagte: "Wir haben das Programm auf dem Hof deutlich vor 23 Uhr beendet und alles nach innen verlegt. Allerdings haben wir bei unseren eigenen Messungen festgestellt, dass die Musik aus dem Elbauenpark lauter war als unser Programm."

Laut Stadtordnung sind pro "Einwirkungsgebiet" in der Stadt im Jahr maximal zehn Musik-Open-Airs länger als 23 Uhr zulässig. Die Stadtordnung schreibt dafür die Sperrstunde ab 5 Uhr vor. Insgesamt wurden laut Stadt für dieses 41 Veranstaltungen seit Mai angemeldet. Acht davon gehen länger als 2 Uhr. Während für gemeinnützige Veranstaltungen der Stadtordnungsdienst die Pegelmessungen vornimmt, müssen gewerbliche Anbieter dies bei Fachfirmen in Auftrag geben und die Messungen der Stadt nachweisen.