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Achtköpfige Schimpansengruppe im neuen Affenhaus Affenstarke Neu-Magdeburger sind da

Das neue Affenhaus im Zoo ist mit Leben erfüllt. Seit Freitag wohnen
dort 10 Schimpansen. Die alteingesessenen "Nana" und "Wubbo" und die
acht neuen Primaten um "Ubangi" müssen aneinander und an die neue
Umgebung gewöhnt werden.

09.07.2014, 01:26

Magdeburg l Magdeburgs neues Affenhaus hat in den vergangenen Monaten für viele negative Schlagzeilen gesorgt. Klagen eines Anwohners verzögerten den Bau immer wieder. Zeitweise war das ganze Haus in Gefahr. Alles Schnee von gestern. Nun ist die Zeit für neue Nachrichten: Der Bau ist nahezu fertig und seit Freitag auch bezogen. "Wir haben eine komplette Schimpansengruppe aus dem Zoo in Münster nach Magdeburg holen können", freute sich Zoochef Kai Perret gestern Abend. Er saß am Freitag sogar persönlich hinter dem Steuer des Affentransporters und überführte die Primaten über die Autobahn A 2 aus Westfalen in die Börde. Begleitet wurde der Transport von Kurator Konstantin Ruske, dem Mu¨nsteraner Tierarzt Carsten Ludwig und den beiden Tierpflegern aus dem Allwetterzoo Münster Peter Bein sowie Markus Frencke.

Hier angekommen wurden die Tiere behutsam in die neue Anlage geführt. "Bisher hat alles sehr gut geklappt. Die Tiere sind sehr ruhig und erkunden ihre neue Umwelt", so Perret. Allerdings sind sie noch getrennt von den beiden Magdeburger Schimpansen "Nana" und "Wubbo". Dabei konnte auch gleich ein Vorteil des neuen Schimpansenhauses genutzt werden. Eine getrennte Haltung zwischen den neuen und alten Menschenaffen für die Eingewöhnungsphase ist problemlos möglich.

Umsiedlung einer ganzen Gruppe ist sehr selten

In den nächsten Tagen und Wochen kommt es nun darauf an, die Tiere an die neue Innen- und Außenanlage zu gewöhnen. Diese Aktion wird mit Spannung verfolgt, denn die Umsiedlung einer ganzen Schimpansengruppe ist sehr selten, aber ein Vorteil für Magdeburg. Dem Magdeburger Zoo kamen neue Haltungsvorschriften zugute. Weil der Zoo Münster die neuen Vorschriften für die Menschenaffenhaltung nicht mehr vollständig erfüllen kann und sich deshalb entweder von seinen Schimpansen oder seinen Gorillas verabschieden musste, ließ Magdeburgs Zoochef Kai Perret alte Verbindungen spielen: "Als klar war, dass Münster die Gorillas behält, habe ich sofort meinen alten Chef dort im Zoo angerufen und ihm von unserem wunderbaren neuen Affenhaus erzählt und dass wir die Schimpansen sehr gern nehmen würden." Als dann auch noch der europäische Zuchtbuchführer für die Menschenaffen in Kopenhagen dem Plan zustimmte, war der Umzug perfekt.

Die Neu-Magdeburger um "Ubangi" dürften mit "Nana" und "Wubbo" die neuen Publikumslieblinge werden. Allerdings müssen die Elbestädter noch ein wenig warten. Den Tieren wird noch Ruhe gegönnt. Offizielle Eröffnung des neuen tropischen Schimpansenhauses mit den großflächigen Außenanlagen ist erst am 18. Juli. Bis dahin mu¨ssen sich die Zoobesucher noch etwas gedulden, die Schimpansengruppe in ihrem neuen Lebensraum zu beobachten, teilte der Zoo mit.

Mit etwas Glück ist ein Blick schon möglich

Mit etwas Glück kann ein Blick auf die neuen Schimpansen schon nächste Woche möglich sein. Je nach Fortschritt der Eingewöhnung werden die Affen Ende nächster Woche auf das Außengelände gelassen.

Die neuen Nachbarn der Affen wedeln übrigens auch schon mit ihrem schuppigen Schwanz. Für die nächste Woche ist der Umzug von Krokodilen aus dem Leipziger Zoo nach Magdeburg geplant. Sie ziehen ebenfalls ins Affenhaus ein - natürlich räumlich getrennt von den Schimpansen.