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Schlaglochpisten Die Hitparade miesester Holperpisten

3.791.000 Euro würde die Sanierung von 27 Fuß- und Radwegen kosten, die auf der Verwaltungsliste stehen. Doch dabei dürfte es sich nur um die Spitze des Eisbergs handeln: Wohl jeder zweite Magdeburger kennt weitere Holperpisten.

01.08.2014, 06:42

Magdeburg l Die Stadtverwaltung hat eine lange Liste aufgestellt. Wege sind hier verzeichnet, in die in den kommenden Jahren investiert werden soll. Eine solche Liste hatte im vergangenen Jahr noch der alte Stadtrat auf Initiative der Grünenfraktion verlangt. Die Intention: Angesichts auch künftig knapper Mittel müssten diese genau dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bringen und am dringendsten benötigt werden.

Hintergrund: schöner laufen und schöner Rad fahren in der Stadt. Diese beiden Möglichkeiten für die Menschen, am Straßenverkehr teilzunehmen, sollen gefördert werden. Seit Jahren und aus den unterschiedlichsten Gründen. So fordert der fünf Jahre alte Lärmaktionsplan längst einen Ausbau von Fuß- und Radwegen. Doch beim Blick auf den Zustand einer Reihe der Wege für Fußgänger und Radfahrer möchte das der geneigte Betrachter kaum glauben - selbst wenn im Zuge von Sanierungen und Straßenneubauten vielerorts die begleitenden Wege hergerichtet wurden.

Und wie weiter mit der Übersicht? Durchaus handelt es sich bei der Liste um eine Sortierung mit Rang- und Reihenfolge. Doch ohne Zweifel ist sie erst einmal nicht viel mehr als ein Entwurf, ein Vorschlag. Selbst wenn es in der Vorlage heißt: "Aus Sicht der Verwaltung besteht bei den aufgeführten Straßenzügen Handlungsbedarf."

Grund: Am 28. August werden die Mitglieder des Bauausschusses mit scharfem Blick und spitzer Feder sich den Vorschlag noch einmal vornehmen. Und am 4. September soll sich dann der Stadtrat mit der Reihenfolge befassen. Selbst wenn der Rat gerade frisch gewählt ist und sich gerade keiner der Amtsträger in seinem Wahlkreis profilieren muss: Der Versuch, das Beste für die Nachbarschaft herauszuholen, wäre wohl verständlich.

Angesichts der nach wie vor klammen Stadtkasse sind ohnehin große Sprünge nicht zu erwarten. Daher, so das Papier aus dem Tiefbauamt, sei die Priorisierung notwendig. Keineswegs könne diese aber eines verhindern: Dass sich die Reparaturen bei dem einen oder anderen Weg nämlich so lange aufstauen, dass nur noch eine sogenannte grundhafte Sanierung hilft, um die Verkehrssicherheit wieder herstellen zu können.

Insgesamt ist die Landeshauptstadt für rund 969 Kilometer öffentlicher Straßen zuständig. Zu diesen gehören an vielen Stellen auch Geh- und Radwege.

Übrigens: Für Ampelanlagen und Brücken und weitere Verkehrsanlagen priorisiert die Verwaltung angesichts der gleichen Gründe wie bei Fuß- und Radwegen ihre Investitionsvorhaben ebenfalls.