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Otto bleibt Otto Blick auf die Stadt werfen und die Schönheit sehen

20.08.2014, 06:48

Magdeburg (ri) l Wer einmal ein Otto war, der bleibt es oft - mit Leib und Seele, auch wenn er seiner Heimatstadt für eine gewisse Zeit den Rücken kehrt. In der Serie von Volksstimme und Stadtmarketingverein ProM erzählen Magdeburger, warum sie zurückgekommen sind. Heute: Karina Schwarz

Sie ist als Fachanwältin für Insolvenzrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht, die sich auf Wirtschaftsrecht spezialisiert hat, viel unterwegs. Sie wird in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen als Insolvenzverwalterin bestellt. Auf die Frage nach ihrer Herkunft antwortet die gebürtige Finsterwalderin: "Ich komme aus Magdeburg." Der Grund dafür: Hier hat sie ihren beruflichen Weg begonnen und gefestigt und viele nette Menschen kennengelernt.

Studiert und erste praktische Erfahrungen gesammelt hat Karina Schwarz in Göttingen. Die Stelle beim Magdeburger Insolvenzgericht in der Gesamtvollstreckungsabteilung hatte sie sich gezielt ausgesucht, sagt sie. Die Wirtschaftsabteilung im Regierungspräsidium und die Norddeutsche Landesbank waren Stationen der Juristin, die lernen musste "auch mit unangenehmen Situationen umzugehen". Als Frau in der Männerdomäne lernte sie sich durchzusetzen.

Heute beschäftigt ihre Kanzlei allein in Magdeburg 15 Mitarbeiter. "Wir sind nach und nach gewachsen", sagt Karina Schwarz. "Ich würde alles genauso wieder machen." Das gilt auch für den privaten Bereich.

In Magdeburg zu bleiben, bezeichnet sie als "absolut richtige Entscheidung". "Die Stadt hat sich in den vergangenen 20 Jahren optisch hervorragend entwickelt", urteilt Karina Schwarz. "Wenn ich Freunden aus Niedersachsen Magdeburg zeige, sind sie oft überrascht vom Stadtbild." Sie mag, dass Magdeburg offener geworden ist - auch in beruflicher Hinsicht. Karina Schwarz sagt: "Ich habe zehn Jahre nach der Wende miterlebt, wie die großen Betriebe insolvent gingen und viele Menschen ihren Job verloren haben. Viele Menschen sind weggezogen, Resignation war zu spüren."

Das sei heute anders: "Die meisten wissen, dass man sich selbst bemühen muss und wie ihnen geholfen werden kann. Dass man hierbleiben kann, um sich zu verwirklichen." Magdeburg schaffe für das Hierbleiben und das Ankommen inzwischen gute Rahmenbedingungen.

In ihrem Beruf merkt Karina Schwarz, die Veränderungen vor allem daran, dass sie nicht nur als Überbringerin der schlechten Nachricht angesehen wird. Sondern als jemand, der Perspektiven aufzeigen, sanieren und Unternehmen zurück auf den Markt schicken kann. Sie sucht sich ihren Ruhepol vor allem im Rotehornpark. Sie treibt gern Sport und freut sich über alles, was Magdeburg öffnet und attraktiver macht, damit noch viele Menschen einen Blick auf Magdeburg werfen und die Schönheit sehen. Sie sagt: "Magdeburg wird immer ein Teil von mir bleiben. Ich hoffe, dass sich die Stadt wirtschaftlich weiter festigt und noch jünger wird."

Morgen: Phillipp Müller.

Alle Porträts unter www.stadtmarketing-magdeburg.de im Internet.