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4. Fest zu Ehren des Mittelalter-Monarchen Kaiser Otto hätte seinen Spaß gehabt

Seit Freitag drehte sich zwischen Kloster, Dom und Hegelstraße alles um
das Mittelalter. Magdeburg erlebte am Wochenende sein viertes
Kaiser-Otto-Fest, das Tausende Besucher anlockte.

Von Peter Ließmann 01.09.2014, 03:25

Magdeburg l Sogenannte "Mittelaltermärkte" gibt es viele, nicht selten mehr beliebig als mittelalterlich. Das Magdeburger Kaiser-Otto-Fest ist davon mit Sicherheit die Ausnahme. Es war bunt, groß und abwechslungsreich und vermittelte durchaus den Charme des Mittelalters. Männer waren noch echte Kerle, gern in Ritterrüstungen oder wehrhaft bewaffnet, die Frauen dagegen eher von fürstlichem Geblüt oder aber geheimnisvoll, spirituell (Wahrsagerinnen), manche selbstbewusst-verrucht wie Marketenderinnen und Akrobatinnen. Für den Besucher des Kaiser-Otto-Festes gab es auf jeden Fall eine Menge zu sehen, zu schmecken und auszuprobieren.

Das nutzten deutlich mehr als 10.000 Besucher an allen drei Veranstaltungstagen. "Wie viele es tatsächlich waren, können wir noch nicht sagen", so Ottofest-GmbH-Geschäftsführer Ingo Bumbke gestern Nachmittag.

Das Hauptportal stand vor dem Kloster, dort war an der Kasse zwar etwas Schlangestehen angesagt, aber die Wartezeit hielt sich in akzeptablen Grenzen. Danach konnten die Besucher dann über verschiedene Marktplätze schlendern, einer gleich neben dem Kloster mit großer Bühne, ein zweiter in der Hegelstraße neben der Staatskanzlei. Dazwischen der Fürstenwall, der sich in eine Buden- und Gauklerstraße verwandelt hatte. Sogar ein extra Marktbereich für Kinder (vor dem Kloster) war aufgebaut. Die Stände und Buden waren voll mit Kunsthandwerk, wer ritterlich und mittelalterlich-nachempfunden schlemmen wollte, hatte reichlich Gelegenheit dazu. Auch Schwertkampf, Bogenschießen oder andere ritterliche Kampfdisziplinen konnte man in Schnellkursen (ein wenig) lernen.

Die Ritterspiele fanden erstmals auf dem Domplatz statt und waren stets gut besucht. Neu in diesem Jahr war ein Strohballen-Wettkampf, bei dem je zwei Mannschaften versuchen mussten, einen großen Strohballen in einen Zielbereich zu rollen - gegeneinander. Eine für alle Beteiligten sehr kraftraubende Angelegenheit.

Einen besonderen Reiz bekam das Kaiser-Otto-Fest dann nach Einbruch der Dunkelheit, wenn sich das bunte Treiben dann in Fackel- und Kerzenschein hüllte. Da kamen dann die Freunde von Mittelaltermusik und Feuershows auf ihre Kosten und es schlug noch einmal richtig die Stunde der Musikanten und Gaukler. "Wir sind wieder ein großes Stück weiter auf dem Weg, das Kaiser-Otto-Fest zu ,dem´ Fest der Magdeburger zu machen", zog Ingo Bumbke eine erste Fest-Bilanz.