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Klare Mehrheit für Verbandschefin / Keine Trennung von Vorsitz und Geschäftsführung Ute Simon bleibt Vorsitzende

Von Karolin Aertel 22.09.2014, 03:17

Ute Simon bleibt im Amt. Auf der Verbandssitzung der Gartenfreunde Magdeburg ist sie am Sonnabend als Verbands-chefin wiedergewählt worden. Zudem stimmten die Mitglieder gegen eine Trennung von Verbands- und Geschäftsführung in persona, so dass sie weiterhin beide Ämter bekleidet.

Alte Neustadt l Mit Tränen in den Augen nahm Ute Simon die Glückwünsche zur Wiederwahl entgegen. Die sonst so resolute Frau wirkte erschöpft. Daran hatte nicht nur der Sitzungsmarathon seinen Anteil. Auch die Anspannung der vergangenen Wochen und Monate schienen ihren Tribut zu fordern.

Eine Menge Kritik und Anfeindungen habe sie einstecken müssen. Darunter Vorwürfe wie: Sie arbeite nicht transparent. Sie wisse von Gärten, für die bereits Bebauungspläne vorliegen und würde sich nicht genügend für die Bewältigung der Leerstandsproblematik einsetzen.

Dabei sei die Kritik "nicht immer fair und sachlich" gewesen, wie Ute Simon deutlich machte. Insbesondere die Gartenfreunde und Stadträte Roland Zander und Oliver Wendenkampf, die sich an diesem Tag ebenfalls zur Wahl stellten, kritisierten ihre Arbeit als Verbandschefin stets scharf und öffentlich.

Dass Ute Simon mit 168 Ja-Stimmen (2 Enthaltungen; 5 Nein-Stimmen) als Verbands- chefin bestätigt worden ist, schien sie gar selbst zu überraschen. "Das ist einfach ein tolles Gefühl", sagte sie vom Zuspruch noch ganz überwältigt. Auch, dass die Delegierten sich gegen eine Trennung von Verbands- und Geschäftsführung in persona aussprachen, sei ein gutes Zeichen. Zu einer Abstimmung über die Kandidaten Wendenkamp und Zander kam es erst gar nicht.

Über den Ausgang der Wahl wenig verwundert zeigten sich dagegen ihre beiden "Herausforderer", hatte sich doch schon während der Sitzung die Stimmungslage offenbart. Einige Gartenfreunde taten bei jeglicher Wortmeldung der Kandidaten lautstark ihren Unmut kund.

Vorwürfe, wie "die wollen nur das Geld" mussten sie sich gefallen lassen. "Respektlos", fand das Zander, "fern eines demokratischen Verständnisses" Wendenkampf. "Ich hatte zwischenzeitlich sogar überlegt, meine Kandidatur zurückzuziehen", sagt er. Dennoch hielt er bis zum Schluss den Anfeindungen stand, gratulierte Ute Simone gar zur Wiederwahl. "Ich nehme das Ergebnis hin", so Wendenkampf. "Wenn die Vereine so weitermachen möchten wie bisher, dann soll es so geschehen." Es mache für ihn den Anschein, als wollen die Gartenfreunde keine Veränderung. "Diskussionen finden nicht statt. Sachlagen werden nicht hinterfragt." Und wenn man sich die Altersstruktur und Herkunft der meisten Vorsitzenden anschaue, sei das seiner Meinung nach auch kein Wunder. "Wenn sie nicht mehr Transparenz haben wollen, bin ich sowieso der falsche Mann", so Wendenkampf.

Und auch Roland Zander nimmt das Ergebnis ersteinmal zur Kenntnis. Was bleibe auch anderes übrig. Dennoch könne auch er nicht verstehen, dass man so weitermachen möchte - dass Anträge nicht ausdiskutiert und Informationen vorenthalten werden. "Wenn ich so arbeiten würde, hätten die mich längst verjagt. Meine Gartenfreunde wollen auf Heller und Pfennig wissen, wohin das Geld fließt."

Das will Zander weiterhin auch vom Vorstand. Daher werde er auch künftig Anträge stellen, die detailliert die Verwendung von Geldern aufzeigen. Und er wolle sich als Kopf der Gartenpartei beispielsweise für den Kleingartenverein "Am Ring" e.V. einsetzen, der im Gespräch ist, einer Bahntrasse teilweise oder gar komplett weichen zu müssen.