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Olo Bianco Neue Kunst für alte Hallen

Bis zum 2. November läuft im Wissenschaftshafen das Performancefestival Olo Bianco. Am Sonnabend wurde es eröffnet.

Von Martin Rieß 06.10.2014, 03:25

Magdeburg l Flächenmäßig und von der Zahl der gezeigten Objekte reicht das am Sonnabend in den beiden Hallen in der Otto-Hahn-Straße 1 im Magdeburger Stadtteil Alte Neustadt eröffnete Performancefestival nicht an Mystique im vergangenen und auch nicht an Romantik 2.0 im Jahr 2013 heran. Doch neue Rekorde sind von Anfang an nicht das Ziel des ausrichtenden Vereins Kulturanker gewesen, hieß es bereits vor Monaten. Vielmehr geht es jetzt um ein Zurück zu den Wurzeln mit den Kabinetten der Künste der Vorjahre. Zum anderen rückt die Objektkunst am Wissenschaftshafen dieses Mal ein wenig in den Hintergrund zugunsten von Musik, Theater, Literatur und Performance.

Die Formen der Kunst kommen einander näher

Das wird auch beim Betreten des Veranstaltungsortes deutlich: Während in der einen Halle noch an der Technik für die Party am Abend gefeilt wird, konzentriert sich das Geschehen ab den Nachmittagsstunden des Eröffnungstags auf die südliche der beiden Hallen. Ringsherum: Bilder, Skulpturen, Fotografien, Installationen, ein Klangraum - und in der Mitte die Bühne, auf welcher die darstellenden Künstler das Sagen haben, zuweilen bis in die Reihen der Zuschauer auf den Sofas vordringen.

Der Vergleich mit Mystique in der Sieverstorstraße im vergangenen Jahr drängt sich auf: Dort hatte es noch eine strengere Trennung gegeben. Dort hatte ein großer Teil des Programms auf dem Freigelände stattgefunden, abseits der Ausstellung im leer stehenden Gebäude der ehemaligen Technischen Gebäudeausrüstung TGA.

Brutkasten auf Zeit für Kultur und Kreativität

Mit der Durchmischung bietet sich jedenfalls eine gute Atmosphäre, dass die Besucher und die Künstler miteinander, dass aber auch die Künstler der verschiedenen Richtungen ins Gespräch kommen. Eine Art Brutkasten für Kreativität und Kultur bietet sich damit im Rahmen der neuen Kunst, die für einen Monat die alten Gemäuer in ein ungewohntes Licht taucht.

Für den Bereich der Literatur erläutert Herbert Beesten, der sich selbst in Magdeburg als Autor einen Namen gemacht hat und der auf den Literaturtag des Festivals am kommenden Sonntag, 12. Oktober (Details auf www.kulturanker.de) aufmerksam machen möchte, die Situation: "Hier treffen gestandene Autoren auf junge Talente. Hier treffen Künstler aus Magdeburg auf solche, die mit der Stadt bislang noch nicht so viel zu tun hatten - das sind doch großartige Rahmenbedingungen." Und zwar sowohl für die Zuschauer, als auch für die Autoren selbst.

Nach der Eröffnung am Sonnabend stand am Sonntag übrigens ein Flohmarkt und später ein vielfältiges Improtheater-Programm auf dem Plan für die beiden Hallen am Wissenschaftshafen.