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BUND-Geschäftsführer Oliver Wendenkampf will Oberbürgmeister in Bernburg werden

Von Rainer Schweingel 23.10.2014, 03:06

Magdeburg l Der Magdeburger Stadtrat Oliver Wendenkampf (parteilos) will neuer Oberbürgermeister von Bernburg werden. Er tritt als Einzelbewerber an. Der Bernburger Stadtrat entscheidet am Donnerstagabend auf seiner Sitzung über die Zulassung seiner Kandidatur sowie der Mitbewerber Uwe Schmidt (SPD) und Amtsinhaber Henry Schulze (parteilos). Die Wahl findet am 16. November statt. Eine mögliche Stichwahl findet 14 Tage später statt.

Wendenkampf sagte der Volksstimme, dass er von mehreren Bürgern aus Bernburg zu einer Kandidatur ermuntert worden sei. Auch die Sammlung der 100 Unterstützer-Unterschriften sei kein Problem gewesen. Sein Motiv begründete der Magdeburger so: "Für mich war der Zuspruch der Bernburger entscheidend. Außerdem denke ich, dass ich es kann." Zudem habe es mehrere andere Städte gegeben, die sich für eine Kandidatur interessiert hätten. "Bernburg war aber am schnellsten", so Wendenkampf.

Wendenkampf hatte sich im Frühjahr in der Debatte um die Ansiedlung eines Schlachthofes in Bernburg engagiert. Er ist zugleich Geschäftsführer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz BUND. Damals wollte ein italienischer Investor bei Bernburg einen Großschlachthof bauen. Das Vorhaben sagte der Investor dann später ab. Ein Rolle dürften die massiven Proteste gegen den Schlachthof gespielt haben, die unter anderem von Wendenkampf mit ins Leben gerufen worden waren.

Für den Fall seiner Wahl wolle er sein Ratsmandat in Magdeburg abgeben. Bei einer Nichtwahl schließt er eine OB-Kandidatur in Magdeburg oder auch in anderen weiteren Städten nicht aus.

Wendenkampf war im Mai als Parteiloser auf der Liste der Partei Future! Die junge Alternative in den Stadrat eingezogen. Parteivorstandmitglied Stephan Bublitz sagte: "Herr Wendenkampf hat uns in der vergangenen Woche informiert. Wir hätten uns allerdings eine frühzeitigere Information erhofft. Für seine Kandidatur wünschen wir alles Gute. Damit verbunden wäre ja eine berufliche Weiterentwicklung für ihn, denn im Gegensatz zu seinem Mandat in Magdeburg ist die Stelle des OB in Bernburg hauptamtlich."

Sollte Wendenkampf tatsächlich die Wahl in Bernburg gewinnen, würde im Magdeburger Stadtrat Sandra Leonhardt nachrücken.

Eine Wahl Wendenkampfs in Bernburg zum Oberbürgermeister wäre aber wohl mehr als eine Überraschung. Allgemein werden Einzelbewerbern ohne Parteiunterstützung, langjährige Aufbauarbeit vor Ort und noch dazu von außen wenig Chancen eingeräumt. Letztlich entscheidet aber der Wähler am 16. November, sofern Wendenkampf heute im Bernburger Stadtrat die letzte formale Hürde für eine OB-Kandidatur nimmt und er zur Wahl zugelassen wird. Aus Sicht der Stadtverwaltung spreche nichts dagegen, sagte gestern Nachmittag ein Sprecher.